„Rheinischer Merkur“ über die Evangelikalen

Als den "Tragbalken des Protestantismus" hat die konservativ-christliche Wochenzeitung "Rheinischer Merkur" die evangelikale Bewegung in Deutschland bezeichnet. In einem zweiseitigen Porträt versucht die Zeitung in der aktuellen Ausgabe, das Wesen der Evangelikalen in Deutschland zu erklären.
Von PRO

Die Wochenzeitung aus Bonn befragte den Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb. Die Allianz versteht sich selbst als Dachorganisation der Evangelikalen in Deutschland, ist allerdings nicht als Verein eingetragen. Steeb sei für 1,3 Millionen Leute da, so viele kommen zur Gebetswoche, sagt er.

Des weiteren berichtet der „Merkur“ über die typischen Großveranstaltungen der evangelikalen Bewegung, wie etwa „ProChrist“ und das „Christival“. Der Jugendkongress der konservativen Protestanten werde jetzt „von Pro Familia und Teilen der Grünen kritisiert, weil Konservative konservative Positionen vertreten“, so „Rheinischer Merkur“-Autor Wolfgang Thielmann. Das „Christival “ findet vom 30. April bis zum 4. Mai in Bremen statt. „Großveranstaltungen haben die Bewegung erst zusammengebracht“, so der „Rheinische Merkur“. „Es gäbe sie nicht ohne das Christival, das zum ersten Mal vor 32 Jahren stattfand (…) und die von der Allianz veranstalteten sieben Großevangelisationen mit dem amerikanischen Prediger Billy Graham zwischen 1954 und 1993.“

Traditionell umfasse die Evangelische Allianz die Gruppen und Kirchen, die sich Pietisten nennen, „also aus den Erweckungsbewegungen zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert hervorgegangen sind“. Doch auch für die Landeskirchen seien die Evangelikalen „ein Tragbalken“, denn die Hälfte der Allianzevangelikalen gehörten ihr an.

Unterschied zwischen Evangelikalen und Fundamentalisten unbekannt

Der Begriff „evangelikal“ sei Ende der 60er Jahre aus den USA übertragen worden. Den Unterschied, der dort seit jeher zwischen „Evangelikalen“ und „Fundamentalisten“ bestehe, sei hierzulande bis heute unbekannt. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 bezeichnete man die muslimischen Täter als „Fundamentalisten“; die christlichen Fundamentalisten wurden folglich als eine Art „christliche Mullahs“ angesehen, so der „Merkur“.

In einem eigenen Artikel porträtiert das Blatt zudem den Liedermacher, Vorsitzenden der Deutschen Evangelischen Allianz und Direktor des Evangeliums-Rundfunks, Jürgen Werth. Der wollte zunächst Pfarrer werden, schlug dann jedoch die Laufbahn eines Journalisten ein. Eigentlich war ihm der ERF „zu eng und zu frömmlerisch“, Werth blieb jedoch bis heute in Wetzlar. „Heute ist der Evangeliums-Rundfunk ein moderner christlicher Hörfunkanbieter, den über Satellit und im Internet auch Menschen hören, die den Begriff Kurzwelle vermutlich eher mit dem Friseurgeschäft oder dem Schwimmbad verbinden“, so der „Merkur“. Das Funkhaus in Wetzlar beschäftigt rund 150 Mitarbeiter und ist größer als das des Saarländischen Rundfunks. Hinzugekommen sind Fernsehsendungen, die täglich auf dem Spielfilmsender „Das Vierte“, in regionalen Kanälen und vor allem beim Hamburger Digitalsender „Bibel.TV“ ausgestrahlt werden.

Als im vergangenen Jahr Peter Strauch, Präses der Freien Evangelischen Gemeinden, als Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz zurücktrat, wählte der Hauptvorstand Werth zu dessen Nachfolger. Über seine Arbeit bei der Allianz sagt er im „Rheinischen Merkur“: „Ich will, dass wir Evangelikale stark im Glauben, aber eben freundlich und gesprächsfähig gegenüber anderen sind.“ (PRO)

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