Nach zweijähriger Pause haben sich im Rahmen der Berlinale 2016 filmschaffende Christen zur „Faith in Film Lounge“ getroffen. Dabei wurde deutlich: Religion ist für den Film interessant.
Von PRO
Foto: pro/Norbert Schäfer
Die Schauspielerin Benita Sarah Bailey hat zur Berlinale 2016 zu dem Treffen „Faith in Film Lounge“ eingeladen
In Berlin haben sich am Donnerstag 20 Christen, die in der Filmwirtschaft tätig sind, auf Einladung der Schauspielerin Benita Bailey zur „Faith in Film Lounge“ getroffen. An der Veranstaltung nahmen unter anderem der Regisseur und Drehbuchautor Marc-Andreas Bochert sowie die CDU-Bundestagsabgeordneten Frank Heinrich und Johannes Selle teil. Bochert sieht die Produktion von Filmen mit christlichem Inhalt zu Missionszwecken kritisch. „Das kann man bestenfalls in den USA machen“, sagte der Drehbuchautor. Aktuell spiele das Thema Islam eine große Rolle in der Filmwirtschaft. „Ich glaube nicht, dass die Leute Lust haben auf einen religiösen Film, aber an Filmen, die Religion zum Thema haben, besteht großes Interesse“, sagte Bochert.
Der CDU-Politiker Johannes Selle ist Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien im Bundestag. Der Ausschuss widmet sich den „kulturellen Institutionen von gesamtstaatlichem Interesse und setzt zudem wichtige kulturfördernde Impulse“. Auf Anfrage von pro erklärte Selle: „Die Ethik spielt ohne Frage eine große Rolle bei der Filmförderung. Aus Glaubensgesichtspunkten eher zu wenig.“ Die Filmförderung als Einrichtung des Staates sei jedoch zu weltanschaulicher Neutralität verpflichtet. Der Blickwinkel und die Werte, die unsere Gesellschaft verkörperten und sich aus dem christlichen Hintergrund speisten, dürften seiner Einschätzung nach „noch mehr Raum einnehmen“.
Zu wenig Christen unter Medienschaffenden
Der deutsche Beitrag im Wettbewerb um den Goldenen Bären der Berlinale ist der Film „24 Wochen“ der Erfurterin Anne Zohra Berrached, in dem die Regisseurin und Drehbuchautorin Spätabtreibung thematisiert. Dieser ist nach Selles Empfinden „erstaunlich gut angekommen“. Gerade Abtreibung sei nach wie vor ein gesellschaftliches Thema und müsse daher auch mit filmischen Mitteln aufgegriffen werden. „Wir merken gerade jetzt, dass zunehmend Themen der Flucht auftauchen. Schon jetzt, bei der nächsten Berlinale wird man das noch stärker spüren“, sagte Selle. Der Film habe einen großen Einfluss auf die öffentlich geführten Debatten. „Die Menschen entnehmen viele Weisheiten für das Leben direkt aus den audiovisuellen Medien“, erklärte Selle.
Gegenüber pro erklärte der CDU-Politiker Frank Heinrich, dass Medienschaffende eine Verantwortung für die Gesellschaft hätten und Christen hier die Chance wahrnehmen könnten, von Werten geleitet zu handeln. „Christen sollten quer in der ganzen Gesellschaft vertreten sein. Unter den Medienschaffenden sind sie nach meiner Einschätzung noch weit unterrepräsentiert“, sagte Heinrich. Der Film hat nach Ansicht Heinrichs die Möglichkeit, die Fragen der Zeit einem breiten Publikum präsent zu machen und auf den Punkt zu bringen.
Die „Faith in Film Lounge“ war zunächst als Treffen Medienschaffender der Filmwirtschaft mit christlichem Hintergrund vom Journalisten und heutigen ARD-Korrespondenten Markus Spieker und dem Kommunikationsberater Dieter Boy als Gebetstreffen initiiert worden. Für die Zukunft haben sich die Filmschaffenden vorgenommen, sich auf Facebook stärker zu vernetzen. (pro)
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