In Berlin haben sich am Donnerstag 20 Christen, die in der Filmwirtschaft tätig sind, auf Einladung der Schauspielerin Benita Bailey zur „Faith in Film Lounge“ getroffen. An der Veranstaltung nahmen unter anderem der Regisseur und Drehbuchautor Marc-Andreas Bochert sowie die CDU-Bundestagsabgeordneten Frank Heinrich und Johannes Selle teil. Bochert sieht die Produktion von Filmen mit christlichem Inhalt zu Missionszwecken kritisch. „Das kann man bestenfalls in den USA machen“, sagte der Drehbuchautor. Aktuell spiele das Thema Islam eine große Rolle in der Filmwirtschaft. „Ich glaube nicht, dass die Leute Lust haben auf einen religiösen Film, aber an Filmen, die Religion zum Thema haben, besteht großes Interesse“, sagte Bochert.
Der CDU-Politiker Johannes Selle ist Mitglied im Ausschuss für Kultur und Medien im Bundestag. Der Ausschuss widmet sich den „kulturellen Institutionen von gesamtstaatlichem Interesse und setzt zudem wichtige kulturfördernde Impulse“. Auf Anfrage von pro erklärte Selle: „Die Ethik spielt ohne Frage eine große Rolle bei der Filmförderung. Aus Glaubensgesichtspunkten eher zu wenig.“ Die Filmförderung als Einrichtung des Staates sei jedoch zu weltanschaulicher Neutralität verpflichtet. Der Blickwinkel und die Werte, die unsere Gesellschaft verkörperten und sich aus dem christlichen Hintergrund speisten, dürften seiner Einschätzung nach „noch mehr Raum einnehmen“.