Nach neuesten Erkenntnissen von Wissenschaftlern leben Menschen, die an einen Gott glauben, bis zu 14 Jahre länger. "Die Welt" hat am Montag im zweiten Teil ihrer 11-teiligen Serie "Länger Leben" eine Studie über die gesundheitlichen, sozialen und persönlichen Vorteile des Glaubens veröffentlicht. Sie warnt aber auch vor religiösen Extremen.
Von PRO
Foto: Chiceaux Lynch (flickr)
Der Glaube an das ewige Leben ist in allen Weltreligionen tief verwurzelt. Auch das Christentum kennt die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies und nach der unsterblichen Seele. Doch der Glauben bietet nicht nur aussichtsreiche Verheißungen für ein Leben nach dem Tod, sondern auch einen Nutzen für die Gegenwart.
So fand der Leiter des "Center for Spirituality, Theology and Health" an der Duke University in North Carolina, Harold Koenig, heraus, dass diejenigen, die regelmäßig die Kirche besuchen, weniger stark an ihren Krankheiten leiden und auch sieben Jahre länger leben können. Zudem bemerkte er, dass gläubige Patienten mit Erkrankungen besser umgehen, als nicht gläubige. Daraus entwickelte er die Theorie, "dass sich Religiosität positiv auf die psychische Gesundheit" auswirke, unabhängig davon, welcher Religion man angehöre. Werte wie Nächstenliebe und das Zugehörigkeitsgefühl zu Gott bedeuteten "weniger Stress", was wiederum zu einem "besseren allgemeinen Wohlbefinden" führe, so der ehemalige Hausarzt.
Diesen Gedankengang unterstützt auch Schwester Waltraud, die Oberin eines Ordens, der sich der Krankenpflege verschrieben hat. "Ich habe schon viele Menschen gesehen, die durch diesen liebevollen Umgang wieder aufgeblüht sind", erkennt sie in Bezug zu seelsorgerischen Besuchen in einem Berliner Krankenhaus.
Constantin Klein, Theologe und Psychologe an der Universität in Bielefeld, sieht ebenfalls einen Zusammenhang zwischen Religiosität und Gesundheit. Durch den Stressabbau litten Gläubige weniger oft an Herz- und Kreislauferkrankungen und Depressionen und sie besäßen ein stärkeres Immunsystem. Aber auch die regelmäßigen Fasten- und Ruhezeiten trügen zur Erholung von Körper, Geist und Seele bei, ebenso wie der Verzicht auf Fleisch und Alkohol, den einige Religionen praktizierten, so Klein gegenüber der Welt.
Dennoch äußert Klein Bedenken. Er warnt davor, Glauben und Medizin in einem ungesunden Maß zu vermischen. Zudem könne sich auch die Kombination von starker religiöser Prägung und psychotischer Störung ungünstig auswirken. Weiterhin sei die persönliche Auffassung von Gott entscheidend. Die Angst vor einem Gott der Vergeltung und Rache wirke sich nicht förderlich auf die Gesundheit und den seelischen Zustand aus. (pro)
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