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Regierung sperrt Internetseite der Deutschen Welle

Die ägyptischen Behörden haben ohne Ankündigung den Zugang zum Informationsportal der Deutschen Welle gesperrt. Die Seite Qantara.de ist ein Online-Magazin, das den Dialog mit der islamischen Welt sucht.
Von PRO
Die Deutsche Welle informiert über die poltiischen Geschehnisse. Ihr dreisprachiges Informationsportal hat die ägyptische Regierung jetzt gesperrt

Foto: Deutsche Welle/ Screenshot pro

Die Deutsche Welle informiert über die poltiischen Geschehnisse. Ihr dreisprachiges Informationsportal hat die ägyptische Regierung jetzt gesperrt

Die Deutsche Welle muss aktuell auf ihr Informationsportal „Qantara.de“ verzichten. Ägyptens Regierung hat die Seite gesperrt, auf der politische, kulturelle und gesellschaftliche Fragen diskutiert werden. Laut einer Pressemitteilung der Deutschen Welle prüfe und verifiziere die Regierung seit zwei Monaten alle Internetportale in Ägypten.

Der Vorsitzende des Medienausschusses des ägyptischen Parlamentes, Osama Heikal, erklärte auf telefonische Anfrage der Deutschen Welle, dass seither viele Portale wegen Verstößen gegen die Vorschriften gesperrt worden seien. Dies könne durchaus auch Portale aus dem Ausland betreffen, die sich mit ägyptischen Angelegenheiten beschäftigen.

Ägyptische Regierung zunehmend hysterisch

Die deutsche Übersetzung der Internetseite bedeutet Brücke. Ziel der Initiatoren ist es, offen und mit gegenseitigem Respekt den Dialog zu suchen und dabei strittige Themen nicht auszuklammern. Eine Datenbank informiert über wichtige Projekte zum Islam-Dialog. Für den Menschenrechtler und Direktor des „Arabic Network for Human Rights Information“, Gamal Eid, wird „das Vorgehen der ägyptischen Sicherheitsbehörden gegen kritische Medien zunehmend hysterisch“.

Der Sprecher der Deutschen Welle, Christoph Jumpelt, fordert die Regierung dazu auf, die Seite unverzüglich in allen drei Sprachen freizuschalten. Er sieht in der Maßnahme der Regierung den Teil einer „fortgesetzten Kampagne gegen die Presse- und Meinungsfreiheit“. 2015 war der Sender schon einmal ins Visier der ägyptischen Behörden geraten. Damals hatte die Regierung Druck auf den Sender ONTV ausgeübt. Er wurde gezwungen, die gemeinsam mit der Deutschen Welle produzierte gesellschaftskritische Sendung „Women at a Turning Point“ abzusetzen, die von der ägyptischen Journalistin Reem Maged moderiert wurde.

Wie der Sender in seiner Pressemitteilung schreibt, betreiben von der Regierung gelenkte Medien in Ägypten eine gezielte Kampagne. In Zeitungsartikeln und TV-Sendungen würden immer wieder absolut haltlose Vorwürfe gegen den deutschen Auslandssender erhoben und sogar einzelne seiner Mitarbeiter diffamiert. Die ägyptische Regierung hat seit Mai 2017 inzwischen über 120 kritische Internetportale gesperrt.

Neben der Deutschen Welle verantworten das Goethe-Institut, das Institut für Auslandsbeziehungen und die Bundeszentrale für politische Bildung die Seite, die seit 2003 auch vom Auswärtigen Amt gefördert wird. (pro)

Von: jw

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