Ralf Schumann: Meistens mit „Jesus lebt“-Kappe

Mit drei Olympiasiegen gilt der deutsche Sportschütze Ralf Schumann als einer der erfolgreichsten Olympionike aller Zeiten. Die Kraft für den Leistungssport nimmt er nicht nur aus seinen bisherigen Erfolgen. Der Schützenkönig ist bekennender Christ und überzeugt davon, dass er seine Hand nicht alleine führt.
Von PRO

„Jesus lebt“ steht auf seiner Kappe, die er seit einigen Jahren im Wettkampf trägt. Auch bei den Olympischen Spielen in Peking wird der Weltmeister im Sportschießen dabei sein. Seine Kappe werde er dort allerdings nicht aufsetzen, so Schumann in der „Bild am Sonntag“. Gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ (F.A.S.) äußerte er, dass er dort weder einen Gottesdienst besuchen, noch Kontakt mit christlichen Gemeinden aufnehmen wolle. Ein plakatives Bekenntnis zu Jesus falle im Gastgeberland unter das Verbot von Werbung und Propaganda. Sein Verband lege die Regeln des Internationalen Olympischen Komitees streng aus und wolle nicht gegen das Verbot verstoßen.

Man brauche Kraft, um sich in diesem Sport nicht umwerfen zu lassen und Kondition, um das Adrenalin am Schießstand verkraften zu können, berichtet Schumann im Interview mit der „F.A.S.“ „Der Glaube ist für mich der stärkste Antrieb. Die Gewissheit, dass Jesus für mich am Kreuz war, dass er jeden Menschen liebt.“

„Jesus zielt noch genauer“

Während der dreifache Olympiasieger heute aus seinem Glauben seine Kraft schöpft, sei Gott für ihn lange Jahre schlicht nicht existent gewesen, so „Unsere Kirche“. In seinem Elternhaus, das genau neben einer Gemeinde steht, sei er ohne jede kirchliche Bindung aufgewachsen, habe sich nie Gedanken darüber gemacht, zu wem die Menschen nebenan beteten. Seine erste Ehe, aus der Schumann drei Kinder hat, ging in die Brüche. Die Wende für sein Glaubensleben sei während der Olympischen Spiele in Athen 2004 gekommen. Da steckte bereits die zweite Ehe in der Krise und Schumann in einer neuen Beziehung. „Jesus zielt einfach noch genauer als ich.“ Die ganze Zeit vor dem Wettkampf sei er unkonzentriert gewesen, und doch holte er im entscheidenden Moment den Olympiasieg.

„Danach, bei der Pressekonferenz hatte ich den Eindruck als würde Jesus zu mir sagen: Siehst du, es gibt mich! Ich habe es dir vorhin gezeigt.“ Zurück in Deutschland habe er plötzlich gewusst, dass er zu seiner Frau gehöre. Er versöhnte sich mit ihr, beide wurden Christen, ließen sich taufen und heirateten kirchlich. „Jetzt gehört Jesus mit in unsere Ehe“, so Schumann. Heute engagiert sich das Ehepaar in einer evangelischen Freikirche bei Stuttgart und beim Suchthilfeverband „Blaues Kreuz“.

Der in Meißen geborene Sportschütze Ralf Schumann kam 1976 erstmals in der Schulsportgemeinschaft mit dem Sportschießen in Berührung. Aufgrund seiner geringen Körpergröße wechselte er zunächst zum Gewichtheben, kehrte aber 1977 zum Schießsport mit der Luftpistole zurück. Seitdem verbuchte der mittlerweile 46-Jährige drei Olympiasiege, wurde viermal Weltmeister, 13-mal Europameister und gewann zwölfmal den Gesamt-Weltcup. Seit 2006 arbeitet der Profischütze als Trainer des Thüringischen Schützenbundes. Seine Ehefrau Anke ist ebenfalls erfolgreiche Sportschützin. 

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