Rachel: „Schule ohne Rassismus“ ist christenfeindlich

Das Projekt "Schule ohne Rassismus" will eigentlich gegen Vorurteile und Rassismus an Schulen vorgehen. Doch die Publikationen des Schulnetzwerkes, das unter anderem vom Bundespresseamt und der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird, hätten es vor allem auf Christen abgesehen, kritisiert der Evangelische Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK). Mit öffentlichen Geldern würde negative Religionskritik unterstützt, so der EAK-Vorsitzende Thomas Rachel.
Von PRO

„Jugendkulturen zwischen Islam und Islamismus“, „Sexuelle Orientierung“ und „Themenheft: Religion“ hießen etwa die Titel der letzten Broschüren des Projektes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Der Rektor des Martin-Bucer-Seminars in Bonn, der Theologe Thomas Schirrmacher, hatte im April ein Gutachten veröffentlicht, in dem er die Schriften des öffentlich geförderten Netzwerkes als einseitig christenfeindlich anprangerte.

Statt sich mit dem Thema „Rassismus“ zu beschäftigen, prägten die Publikationen von „Schule ohne Rassismus“ (SoR) ein falsches Bild vom Christentum, schrieb Schirrmacher, nachdem er sich alle seit 2001 verfügbaren Schriften der Organisation angeschaut hatte. „Er wird überwiegend den Religionen, allen voran dem Christentum zugeschrieben, sowie einseitig als Problem rechter Positionen […] angesehen.“ Die häufigsten Themen von SOR seien „Homophobie“ und Religion. Zwei von vier Themenheften seien gänzlich dem Thema „Religion“ gewidmet. Die Autoren stünden dem Christentum durchweg kritisch gegenüber, den Islam hingegen verteidigten sie in der Regel (pro berichtete).

Israel sei streitlustig

Auch der Vorsitzende des EAK, Thomas Rachel, kritisierte jetzt gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“ die Tendenzen der Veröffentlichungen. Es sei „nicht akzeptabel, dass die öffentlich geförderte Initiative ‚Schule ohne Rassismus‘ durch Zahl und Inhalt ihrer Publikationen der negativen Religionskritik Vorrang“ einräume, so Rachel. Dabei habe sich die europäische Organisation zum Ziel gesetzt, Rassismus an Schulen vorzubeugen. Das Projekt SoR erteile Millionen von deutschen Schülern Lektionen wie die, dass Israel von jeher Streit bedeute, dass es rechtspopulistisch sei, sich auf die christliche Tradition zu berufen, und dass es Jesus an Feindesliebe gemangelt habe.

„Wie das Christentum hier dargestellt wird, hat mit dem Leben der Christen in Deutschland nichts zu tun und ist verunglimpfend“, sagte Rachel. „Wer beansprucht, gegen Vorurteile und Rassismus aufzuklären, faktisch aber neue Vorurteile aufbaut, muss sich die Frage gefallen lassen, ob er weiterhin mit öffentlichen Geldern finanziert werden kann.“

Kritik: Nur der Islam kommt gut weg

Auch Schirrmacher hatte in seinem Gutachten Christendiffamierung und an Antijudaismus in den SoR-Publikationen beanstandet. Mal werde die Berufung auf christliche Traditionen oder wertkonservative Positionen als „Rechtspopulismus“ bezeichnet, mal die Demokratiefeindlichkeit theologisch konservativer Christen behauptet. Nur vom Islam werde gesagt, er sei keine aggressive Religion. Obendrein werde zwar nahezu jede Diskriminierungsform thematisiert – von der Unterdrückung der Sinti und Roma bis zur Islamophobie -, doch der Hass auf Christen werde ignoriert.

„Mit dem Terminus ‚Rechtspopulismus‘ werden diejenigen Parteien in Europa bezeichnet, die sich auf wertkonservative, vor allem christliche Werte berufen“, hieß es etwa in einer der aktuellen Broschüren von „Schule ohne Rassismus“. An anderer Stelle hieß es: „Religion und Gewalt sind schwer voneinander zu trennen.“ (PRO)

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