Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) erwägt die Katholische Kirche, den "Weltbild"-Verlag doch nicht zu verkaufen. Ausschlaggebender Grund dafür sei die soziale Verantwortung für die 6.400 Mitarbeiter. Der Verlag steht in der Kritik, weil er Medien mit glaubensfeindlichen Inhalten vertreibt.
Von PRO
23. Februar 2012
Foto: weltbildschweiz (CC BY)
Für die deutsche Buch- und Verlagsbranche wäre dies der "FAZ" zufolge eine "gewichtige Überraschung": Erst ließen die deutschen Bischöfe verlauten, man wolle sich umgehend vom "Weltbild"-Verlag trennen. Nun scheint es aber neue Pläne zu geben, den umsatzstarken Verlag in den Händen der Katholischen Kirche zu belassen.
Der Verlag war im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geraten, da er Medien mit fragwürdigen Inhalten vertreibt. So waren Werke des Evolutionsbiologen und Gottesleugners Richard Dawkins im Angebot, aber auch Bücher über Esoterik, Erotik und Astrologie. Noch vor drei Wochen habe der Münchener Kardinal Reinhard Marx daher auf den Verkauf gedrängt: "Der erste Fall, wo die Kirche Entweltlichung handfest praktiziert, ist der Weltbild-Konzern."
Nun nimmt die Entwicklung der "FAZ" zufolge jedoch einen anderen Lauf. Demnach bereitet der Aufsichtsratsvorsitzende der "Weltbild"-Gruppe, Generalvikar Peter Beer aus dem Erzbistum München, ein Papier vor, das die negativen Folgen eines Verkaufs für Buchhandel und Kirche aufzeigt. Das Papier soll kommende Woche zur Vollversammlung der deutschen Bischöfe vorliegen. Dort soll auch die Zukunft des Verlags thematisiert werden.
Von dem Verlag mit Sitz in Augsburg profitieren die Bistümer dank eines Umsatzes von 1,6 Milliarden Euro wirtschaftlich. Der Verlag ist mit 18 Prozent der größte Einzelakteur im deutschen Buchhandel. Dennoch gibt es bislang keinen Interessenten, der "Weltbild" übernehmen möchte. Der ausschlaggebende Grund, vom Verkauf abzusehen, sei aber die Kritik an den sozialen Folgen für die 6.400 Mitarbeiter der "Weltbild"-Gruppe, vermutet die "FAZ".
Eine Alternative zum Verkauf bestehe darin, einen Mittelweg zwischen Eigentum und Verkauf einzuschlagen und "Weltbild" einer juristischen Person zu vermachen. Dieser könne man dann soziale und kirchliche Ziele vorgeben. Mit diesem Schritt wäre auch eine inhaltliche Neuausrichtung des Verlags denkbar, denn die drei Ausschüsse, die bislang das Verlagsangebot auf moralische Bedenken hin überprüft haben, würden nicht ausreichen. (pro)
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