Proteste gegen Satire-Comic „Popetown“ auf MTV

"Ein durchgeknallter Papst und ein krimineller Kardinal bedingen ungewollt-gewollte Todesfälle, die Versklavung von Kindern und weitere, äußerst seltsame Vorfälle in 'Popetown'." So beginnt die Ankündigung einer neuen Comicserie, die der Musiksender MTV ab dem 3. Mai zeigen will. Insbesondere katholische Christen protestieren gegen die Serie. In Großbritannien wurde die Ausstrahlung bereits verhindert.
Von PRO

Die Proteste gegen „Popetown“ werden stärker, berichtet das Online-Portal „kath.net“. Nun hat sich auch das „Zentralkomitee der deutschen Katholiken“ (ZdK) zu der Fernsehserie zu Wort gemeldet, die am 3. Mai anlaufen soll. Verärgerung herrscht vor allem über eine Werbung in der Programmzeitschrift „TV Today“ für die Fernsehserie. Darauf ist ein leeres Kreuz abgebildet, Jesus sitzt – mit Dornenkrone und Wundmalen – vor einem  Fernseher und lacht. Es sei eine „widerwärtige Verhöhnung der katholischen Kirche“, so ZdK-Präsident Hans Joachim Meyer. Die Werbekampagne läuft unter dem Namen „Lachen statt rumhängen“.

MTV: „Form satirischer Unterhaltung“

Erzürnt ist so mancher auch über die Reaktion des Senders MTV auf entsprechende Protestschreiben. „Die Serie Popetown polarisiert das Publikum und spricht nicht jeden Zuschauer an, jedoch kommt es weder zu Verunglimpfungen noch zu Beleidigungen von Glaubensrichtungen“, heißt es laut „kath.net“. „Das Format soll in keiner Weise eine Haltung von MTV Networks dem Katholizismus oder der katholischen Kirche gegenüber ausdrücken, vielmehr ist es als Form satirischer Unterhaltung und somit als Kunstform zu verstehen.“

Baake: „Auch Jugendsender muss Glauben respektieren“

Auch Wolfgang Baake, Geschäftsführer des Christlichen Medienverbundes KEP (Wetzlar), kritisierte die Anzeigenkampagne des Musiksenders als „nicht hinnehmbar und blasphemisch“. Viele Menschen, die gerade jetzt, vor Karfreitag und Ostern an die Kreuzigung und Auferstehung Jesu denken, fühlten sich in ihrem Glauben zu Recht verletzt.

„Immer mehr Menschen, gerade auch Jugendliche, schöpfen aus dem christlichen Glauben Kraft. Ein Jugendsender wie MTV sollte den Glauben seiner Zielgruppe respektieren“, so Baake. Der Deutsche Werberat in Berlin sei die richtige Adresse für Beschwerden. Sollte die Serie in ähnlicher Weise wie die Anzeige den christlichen Glauben lächerlich machen, darf diese nach Ansicht Baakes nicht ausgestrahlt werden.

In der Ankündigung der Serie heißt es weiter: „Als Leiter des ‚Back Office‘ im Vatikanstaat muss sich Pater Nicholas um alles Organisatorische in ‚Popetown‘ kümmern. Keine leichte Aufgabe, denn schon auf höchster Ebene ticken Zeitbomben: Da ist der 77-jährige exzentrische Papst, der den Charme eines unausstehlichen Siebenjährigen versprüht, sowie der korrupte Kardinal, der Waisenkinder in die Sklaverei verkauft. Und auch das eigene Personal ist eher sonderlich als sonderlich hilfreich. Dennoch: Optimist und Menschenfreund Nicholas versucht jeden Morgen auf ein Neues Gutes zu tun – Badestunden mit dem Papst eingeschlossen.“

BBC wollte Serie vor drei Jahren senden…

In Großbritannien wehrte sich die Bevölkerung bereits erfolgreich gegen die Ausstrahlung der Serie auf dem Sender BBC. Zehntausende Menschen legten nach Bekanntgabe des Programms vor drei Jahren Protest ein. Die religiösen Gefühle von sechs Millionen Katholiken im Land würden verletzt, kritisierten Kirchenvertreter. Die BBC verschob daraufhin die Serie, die ursprünglich schon 2003 ausgestrahlt werden sollte – und nahm den Comic schließlich ganz aus dem Programm.

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