„Die Zahl der getöteten Journalisten ist immer noch hoch, und wir erleben eine neue Qualität der Gewalt, die uns sehr erschreckt“, sagte der Geschäftsführer der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG), Christian Mihr, gegenüber der Tageszeitung Die Welt. „Neu ist, dass Journalisten gezielt entführt und die Geiselnahme und Tötung als Propaganda genutzt werden.“ Islamisten filmten die Gräueltaten und stellten die Videos ins Internet, um neue Anhänger zu rekrutieren. Der amerikanische Reporter James Foley, der im August dieses Jahres von der Terrorgruppe Islamischer Staat enthauptet wurde, sei das bekannteste Beispiel. In Syrien kamen dieses Jahr fünfzehn und im Irak vier Journalisten ums Leben, heißt es in dem Bericht. In den Palästinensergebieten waren es sieben.
Weltweit starben 66 Reporter während ihres Einsatzes. Das sind fünf weniger als im Vorjahr. Insgesamt ist die Anzahl der Übergriffe auf Journalisten gesunken. Wurden vergangenes Jahr 2.160 Journalisten angegriffen, waren es in diesem Jahr 1.846. Allerdings stieg die Zahl der Geiselnahmen. Bekannt sind ROG 119 Entführungen, 2013 waren es noch 87. Aktuell befinden rund 40 Berichterstatter in Geiselhaft. Im Gefängnis sind wegen ihrer Arbeit derzeit weltweit 178 Journalisten.