Die christliche Großveranstaltung ProChrist hat über eine Million Menschen erreicht. Das teilten die Verantwortlichen mit. Das Event ging am Sonntag zu Ende. Besonders im Internet sei das Interesse größer gewesen als sonst, resümiert der Verein ProChrist.
Von PRO
Foto: ProChrist e.V.
Zwischen dem 3. und dem 10. März hatten die Initiatoren unter dem Namen „ProChrist“ einerseits zur Zentralveranstaltung in der Stuttgarter Porsche-Arena eingeladen, andererseits zu über 800 Veranstaltungsorten in Deutschland und 16 anderen europäischen Ländern, an die das Geschehen per Satellit übertragen wurde. Allein in Stuttgart besuchten an den acht Abenden rund 30.000 Gäste die Zentralveranstaltung. An den Übertragungsorten verfolgten insgesamt etwa 600.000 das Event.
Mindestens 600.000 Zuschauer hätten zudem den Internet-Livestream genutzt, weitere – zahlenmäßig nur schwer zu erfassende – Zuschauer hätten im Fernsehen zugesehen, meldete der Veranstalter. Der Verein hatte auf den Internetportalen Web.de und GMX mit einem Gebetsangebot auf die Evangelisation aufmerksam gemacht. In einem Textfeld konnten Interessierte Gebetsanliegen absenden, für die dann Ehrenamtliche beteten.
„Die durchschnittlichen Besucherzahlen an den Veranstaltungsorten entsprechen denen aus vergangenen ProChrist-Events“, resümierte Raimund Utsch, der Erste Vorsitzende des Vereins ProChrist. Auch die Gesamtzahl der Teilnehmer habe sich nicht wesentlich verändert. Aufgrund der vermehrten Nachfrage des Live-Streams im Internet wolle man das Online-Angebot bei zukünftigen ProChrist-Veranstaltungen berücksichtigen, sagte Utsch. Etwa 42.000 Menschen hätten auf den Bekehrungsaufruf, den Pastor Ulrich Parzany am Ende jedes Abends an die Besucher richtete, reagiert.
Abschied von Parzany als Hauptredner
Parzany verabschiedete sich als Hauptredner der Evangelisationsveranstaltung. Der bald 72-Jährige hatte 20 Jahre lang bei insgesamt acht europaweiten Veranstaltungen auf der Bühne gestanden. „Ich bin sehr dankbar, dass wir so viele Menschen durch ProChrist erreicht haben“, sagte Parzany zum Abschluss. Pfarrer Steffen Kern hatte Parzany nach dessen Schwächeanfall zu Beginn der Woche als Prediger vertreten. Er werde weiter „das Evangelium unter die Leute bringen“, sagte Parzany, „über Fernsehen und in öffentlichen Veranstaltungen, solange Gott mir die Kraft gibt und Gemeinden mich einladen."
Raimund Utsch gab sein Amt als Erster Vorsitzenden des Vereins ProChrist ab. Sein Nachfolger wird ab 1. April der Theologe Roland Werner, Generalsekretär des CVJM-Gesamtverbands in Deutschland. Er wurde im Rahmen des Programms der zugeschalteten Öffentlichkeit vorgestellt. Werner sagte: „Die Segensgeschichte von ProChrist soll und wird weitergehen.“ Seit 1993, angestoßen durch Billy Graham, habe ProChrist Millionen Menschen in Deutschland und Europa zum Glauben an Jesus Christus eingeladen. „Das soll auch in Zukunft das Markenzeichen von ProChrist und JesusHouse bleiben: Öffentliche, herzliche Einladung zu Jesus Christus, in dem sich der ewige Gott uns Menschen einzigartig und eindeutig offenbart.“
Für ProChrist engagierten sich allein in Stuttgart rund 1.400 Helfer aus über 50 teilnehmenden Gemeinden. Insgesamt wurden für das Event rund 1,75 Millionen Euro überwiegend aus privaten Spenden aufgebracht, teilten die Veranstalter mit. Auch die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) und die Evangelische Landeskirche Württemberg beteiligten sich mit zusammen 500.000 Euro an der Finanzierung.
WamS: Warum unterstützt die Kirche Parzany?
Die Wochenzeitung Welt am Sonntag (WamS) nahm die Abschlussveranstaltung von ProChrist 2013 zum Anlass, den langjährigen Hauptredner Ulrich Parzany zu porträtieren. Der Autor und Preisträger des Medienpreises „Goldener Kompass“ des Christlichen Medienverbundes KEP, Till-R. Stoldt, schrieb über „Deutschlands einflussreichsten Evangelisten“: „Für ihn war spätestens seit den 60er-Jahren klar, woran es seiner Kirche mangele: an der ‚klaren Kante des Evangeliums‘. Die gibt Parzany ihr nun seit Jahrzehnten.“
Dass die Evangelische Kirche in Deutschland Parzany unterstütze, sei „erstaunlich“, denn immerhin gelte der gebürtige Essener vielen liberalen Christen als eine Art theologischer Unhold. Stoldt erklärt: „In seinen Predigten und Büchern zerfetzt er jedenfalls so manches, was liberalen Mainstream-Christen lieb und teuer ist. Über die Allversöhnungslehre, nach der ausnahmslos alle Menschen einst in göttlicher Harmonie leben werden, lacht er herzlich. Dass alle Religionen gleichwertige Wege zu Gott seien, hält er für gut gemeinten Mumpitz, die historische Bibelkritik scheint ihm so hilfreich wie ein Kropf. Und Homosexualität mag er auch nicht als der Heterosexualität gleichwertig anerkennen.“
Es liege eine Kraft „in einer persönlichen Beziehung zu Gott, der in Jesus Mensch wurde“, zitiert der WamS-Journalist den Evangelisten. Vorbild für Parzany sei der vor über einem halben Jahrhundert deutschlandweit bekannte Jugendpfarrer Wilhelm Busch. 1955 fand der damals 14-jährige Parzany im Essener Jugendzentrum Weigle-Haus, das Busch leitete, zum Glauben. Parzany ärgere sich über liberale Theologen, welche die „lebensverändernde Kraft des Christentums“ verwässert hätten. Pfarrer und Hochschullehrer, die gar nicht in einer Liebesbeziehung zu Gott stünden, sondern einer Theologie des Zweifels folgten, könnten auch andere schwerlich bewegen, ihr Leben vertrauensvoll Gott hinzugeben. (pro)
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