Wie der Presserat mitteilt, waren 182 Beschwerden gegen das Papst-Cover der "Titanic" eingegangen. Die Leserkritik sei begründet, urteile das Gremium. "Die Darstellung von Papst Benedikt XVI. als inkontinent und mit Fäkalien beschmiert, ist entwürdigend und ehrverletzend", teilten die Experten mit. Die Vorderseite des Hefts zeigte ihn von vorne und mit gelben Flecken, auf der Rückseite war er von hinten und mit braunen Flecken auf dem Gewand zu sehen. Zwar habe Satire die Freiheit, Kritik an gesellschaftlichen Vorgängen zu üben. In diesem Fall sei die Grenze der Meinungsfreiheit jedoch überschritten worden. Die Person Joseph Ratzinger werde von der "Titanic" als "undichte Stelle" tituliert und durch die befleckte Soutane der Lächerlichkeit preis gegeben.
Die Verbreitung der Juli-Ausgabe des Magazins war zunächst per Gerichtsbeschluss gestoppt worden. Weil er sich in seinen Persönlichkeitsrechten verletzt fühlte, hatte Papst Benedikt XVI. die "Titanic" zu einer Unterlassungserklärung aufgefordert. Die katholische Kirche hatte eine einstweilige Verfügung erwirkt, diese dann aber einen Tag vor Prozessbeginn wieder zurückgezogen. Die Papst-Ausgabe darf seitdem wieder verkauft werden. Die Rüge des Presserats bleibt für die "Titanic" rechtlich ohne Folgen. (pro)