Premiere: „Der Schlunz“ fürs Fernsehen

Ein verwahrloster Junge findet Unterschlupf bei einer Familie und stellt deren christlichen Lebensstil durch seine unbefangenen Fragen und lustigen Streiche auf eine harte Probe. Aus dieser Vorlage sind nicht nur sieben erfolgreiche  Kinderbücher entstanden, sondern auch verschiedene Hörspieladaptionen und nun sogar die erste in Deutschland produzierte christliche Fernsehfilmreihe. Am Samstag hatte "Der Schlunz – Die Serie" Premiere.

Von PRO

Die Verfilmung ist eine Koproduktion von ERF Medien, der Stiftung Christliche Medien (SCM) und des Bibellesebundes, bei dem der Autor der Buchvorlage, Harry Voss, als Kinderreferent arbeitet. Die Serie mit fünf Folgen wurde im Sommer innerhalb von nur fünf Wochen unter der Regie von Rainer Hackstock durch ERF Mediaservice produziert. Die Kosten von 370.000 Euro teilen sich die Partner. In den Hauptrollen überzeugen die 9- und 10-jährigen Darsteller Finn Lucas Mayer (Schlunz), Luca Claar (Lukas) und Lea Sophie Schmidt (Nele).

"Mehr als gute Unterhaltung"

"Es geht um mehr als gute Unterhaltung. Es geht darum, wie Gott im Leben von Menschen wirken kann", sagte Christian Brenner, Generalsekretär des Bibellesebundes, bei der Vorstellung der Serie in einem Marburger Kino. Die etwa 200 geladenen Premierengäste, darunter viele Kinder, konnten sich bereits zwei Folgen sowie die Rohschnittfassung eines weiteren Teils und das "Making of" anschauen. Dabei zeigte sich, dass die Verfilmung der "Schlunz"-Geschichten sehr gute Familien-Unterhaltung bietet: Die Atmosphäre im Kino war geprägt von gespannter Aufmerksamkeit und fröhlichem Gelächter.

In den Filmen wird ebenfalls deutlich, wie Gott im Leben von Menschen wirken kann: Genauso humor- und liebevoll, kreativ und authentisch wie Autor Harry Voss christliche Botschaften in seinen "Schlunz"-Büchern thematisiert, hat Regisseur Hackstock auch die Verfilmung realisiert – und damit die Linie des Produzenten getroffen: "Mein Anliegen ist es, christliche Inhalte nicht gebläseartig fromm zu vermitteln, sondern  in den Lebens-Alltag integriert, eben so wie Christsein sein sollte", sagte Wolf-Dieter Kretschmar, Leiter von ERF Fernsehen, zu pro.

Erste in Deutschland produzierte christliche Fernsehfilm-Serie

Christian Brenner wies darauf hin, dass "Der Schlunz"  die erste christliche Fernsehfilm-Serie sei, die in Deutschland produziert wurde. "Für alle Beteiligten war dieses Projekt eine Premiere", so der Generalsekretär des Bibellesebundes. "Aber alle waren sich auch einig: Wenn ein christliches Kinderbuch in einer Serie verfilmt werden soll, dann ‚Der Schlunz‘."

Dessen "Erfinder" Voss zeigte sich bei der Premiere, wie er sagte, "total geplättet": "Ich hätte nie gedacht, dass meine Bücher einmal verfilmt werden." Für die Drehbücher hat der 41-jährige Religionspädagoge und Vater von zwei Kindern neue Geschichten entwickelt, in denen ausgewählte Szenen aus den Büchern übernommen wurden. Auf dieser Basis erstellte Regisseur Rainer Hackstock die Drehbücher. "Wir haben an den unterschiedlichen Fassungen so lange gearbeitet und sie uns hin und her gemailt, bis wir beide restlos zufrieden waren", erinnerte sich Voss an die intensive Zusammenarbeit.

"Es war eine große Herausforderung, eine so erfolgreiche Kinderbuch-Reihe für eine Serie zu adaptieren", ergänzte Hackstock gegenüber pro. "Das geringe Budget war ebenfalls herausfordernd. Wir konnten die Verfilmung nur deshalb realisieren, weil viele Unternehmen und Einzelpersonen uns bei den Dreharbeiten unterstützt haben." Ein großer Anteil des Budgets ist durch Spenden aufgebracht worden. Die ersten beiden Spender waren bezeichnenderweise Kinder: Sie beteiligten sich mit jeweils 2,50 Euro.

ORF an Sendelizenz interessiert

Zwei von fünf Folgen sind bereits sendereif und kommen zu Weihnachten ins Fernsehen: Die Folgen "Der Schlunz – Rettung in letzter Sekunde" und "Der Schlunz – Zoff mit den Riesen" werden am 25. und 26. Dezember jeweils um 16.00 Uhr über ERF 1 europaweit ausgestrahlt. Wie Regisseur Rainer Hackstock gegenüber pro sagte, sei er mit dem Projekt auch beim ORF "auf großes Wohlwollen gestoßen". Der österreichische Sender habe Interesse an einer Sendelizenz geäußert. Darüber hinaus wolle man die Serie dem Kinderkanal KiKa anbieten. Die  Stiftung Christliche Medien wiederum gibt im ERF-Verlag "Der Schlunz – Die Serie" auf DVD heraus. Die erste Folge ist ab sofort erhältlich, die zweite erscheint Anfang 2011.

Ob weitere Folgen des "Schlunz" realisiert werden, hängt vom Erfolg der ersten Staffel und natürlich davon ab, ob genügend Geld aufgebracht werden kann. Dem Produzenten Wolf-Dieter Kretschmer ist es jedenfalls "wichtig, dass es mit dem Drehen von christlichen Filmen weitergeht – und speziell mit dem ‚Schlunz‘." Darüber hinaus wünsche er sich, dass das Thema "christliche Spielfilme" in den Vordergrund des Interesses rückt und "dass Menschen bereit sind, so etwas zu unterstützen."

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