Präseswahl: Rekowski folgt auf Schneider

Der Wuppertaler Oberkirchenrat Manfred Rekowski wird neuer Präses im Rheinland. Am Donnerstag wurde er zum Nachfolger von Nikolaus Schneider gewählt, dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Schneider geht nach zehn Jahren in den Ruhestand, bleibt aber bis 2015 EKD-Chef.

Von PRO

Die Landessynode in Bad Neuenahr wählte den bisherigen Leiter der Personalabteilung im Landeskirchenamt am Donnerstag im 3. Wahlgang mit 116 von 212 abgegebenen Stimmen. Das teilte die Evangelische Kirche im Rheinland mit. Der 54-jährige Theologe setzte sich in einer Stichwahl gegen die Vize-Präses Petra Bosse-Huber durch. Außerdem stand die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags, Ellen Ueberschär, zur Wahl. Rekowski wird die Evangelische Kirche im Rheinland ab dem 3. März führen.

Die Wahl des bislang in der Öffentlichkeit eher unbekannten Rekowski stand unter dem Eindruck einer tiefen Vertrauenskrise in der Landeskirche. Sie kämpft mit den Folgen eines millionenschweren Finanzdebakels um den kircheneigenen Dienstleistungsbetrieb bbz (Bad Dürkheim). "Die Aufgabe ist groß", sagte Rekowski in einer ersten Reaktion. Er brauche die Unterstützung der Synode. Mit knapp 2,8 Millionen Mitgliedern ist die rheinische Kirche die zweitgrößte der EKD-Gliedkirchen.

Unbekannt, aber erfahren

Vor seinem Wechsel ins Landeskirchenamt war Rekowski Superintendent des Kirchenkreises Wuppertal. Er hat in Bethel, Marburg, Bochum und Wuppertal Theologie studiert. 1986 wurde er Pfarrer in der Kirchengemeinde Wichlinghausen in Wuppertal. Parallel dazu war er von 1993 bis 2011 Superintendent in Wuppertal. Von 2000 bis 2007 hat Rekowski schon einmal in der rheinischen Kirchenleitung mitgearbeitet – als nebenamtliches theologisches Mitglied. Er ist Vater zweier erwachsener Kinder und seit 1980 mit Birgit Rekowski verheiratet.

Der stellvertretende Vorsitzende des EKD-Rates, Landesbischof Jochen Bohl, hat dem neuen Präses bereits offiziell gratuliert. In einem Schreiben lobte er Rekowski: Durch seine bisherigen Funktionen habe er "Erfahrungen mit Strukturveränderungen wie mit der in Umbruchsituationen auch immer wieder nötigen und möglichen Konzentration auf Christus als Mitte und Quelle allen unseres kirchlichen Tuns" sammeln können. Der Berliner Bischof Markus Dröge, ehemals Superintendent im rheinischen Kirchenkreis Koblenz, erklärte: "Mit Manfred Rekowski hat die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland einen erfahrenen und glaubwürdigen Theologen gewählt, der als langjähriger Superintendent und als Personalverantwortlicher der Landeskirche hervorragende Kompetenzen für das Präsesamt mitbringt." Er freue sich auf die Zusammenarbeit. (pro/dpa)

Helfen Sie PRO mit einer Spende
Bei PRO sind alle Artikel frei zugänglich und kostenlos - und das soll auch so bleiben. PRO finanziert sich durch freiwillige Spenden. Unterstützen Sie jetzt PRO mit Ihrer Spende.

Ihre Nachricht an die Redaktion

Sie haben Fragen, Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreiben Sie gerne eine Nachricht direkt an die PRO-Redaktion.

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

PRO-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen