Polnische Dankbarkeitsmedaille für KEP-Vorstand Wolfgang Stock
Der Staatspräsident Polens, Bronisław
Komorowski, hat heute in Berlin zehn Deutschen die
Dankbarkeitsmedaille des Europäischen Zentrum der Solidarität in
Danzig verliehen. Einer der Geehrten ist das Vorstandsmitglied des
Christlichen Medienverbunds KEP und Professor für Journalistik, Wolfgang Stock.
Von PRO
3. September 2010
Foto: Deutscher Bundestag / Lichtblick/Achim Melde
Bronisław Komorowski, der seit einem Monat Präsident Polens ist, überreichte die Medaillen anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Ereignisse im August 1980 und der Entstehung der "Solidarność"-Bewegung. Die Auszeichnung sei "Ausdruck der Dankbarkeit an alle Menschen, die Polen im Kampf um Freiheit und Solidarität unterstützt haben", teilte die Botschaft der Republik Polen in der Bundesrepublik Deutschland mit.
An der Zeremonie im Berliner Reichstagsgebäude nahm auch Bundestagspräsident Norbert Lammert teil. Lammert erklärte, das Besuchsprogramm spiegele die besondere Verbindung zwischen Komorowski und ihm wider, die schon zur Amtszeit Komorowskis als Präsident des polnischen Parlamentes entstanden sei.
Nach der Feierstunde besuchten Komorowski, Lammert und die Ausgezeichneten das Mauerstück aus der Danziger Werft, das am Reichstagsgebäude an die Verdienste Polens um Europas und Deutschlands Freiheit und Einheit erinnert.
Druckmaschinen ersetzten Panzer
Wolfgang Stock hatte während der Zeit des Kriegsrechts für die Tageszeitung "Die Welt" aus Polen berichtet. Er knüpfte enge Kontakte zu oppositionellen Intellektuellen in der DDR und der polnischen Gewerkschaft "Solidarność". Er organisierte 15 Hilfsgütertransporte der "Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte" (IGFM). "Als Polen am 13. Dezember 1981 das Kriegsrecht aussprach, rief mich ein Freund an. Da studierte ich im ersten Semester in Würzburg", sagte Stock gegenüber dem Christlichen Medienmagazin pro. Mit etwa 24 anderen Studenten habe er Hilfsgüter ins Nachbarland gefahren. "Dabei schmuggelten wir auch westliche Tagesliteratur von Deutschland nach Polen, und politische regimekritische Literatur von Polen nach Deutschland", erinnert sich der Journalist. Sogar eine Druckmaschine habe er erfolgreich nach Polen bringen können, trotz stundenlanger Durchsuchungen an der Grenze.
In einem Interview, das die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (F.A.Z.) am heutigen Freitag veröffentlichte, sagte Komorowski, er habe selbst unmittelbar von der Hilfe der Deutschen profitiert: "Ich saß damals im Internierungslager, aber meine Frau und meine Kinder hatten dennoch ein gewisses Gefühl der Sicherheit. Das lag an der Hilfe meiner Freunde, aber auch daran, dass wir wussten, dass es so viel Hilfe und Solidarität für Polen gab." Weiter sagte der Staatspräsident: "Vor allem aber kamen Kopiergeräte und Druckmaschinen, unsere Panzerdivisionen in diesem Krieg."
Stock unterstützte außerdem Mitte der 80er Jahre den katholischen Geistlichen Jerzy Popiełuszko in dessen Bemühungen um die Versorgung der Familien der polnischen Oppostion. Popiełuszko wurde aufgrund seiner Unterstützung der Opposition um die Solidarność vom polnischen Staatssicherheitsdienst ermordet.
Stock studierte Geschichte in Würzburg und Internationale Beziehungen in Oxford. Er arbeitete für die F.A.Z., war leitender Redakteur der "Berliner Zeitung" und politischer Korrespondent des "Focus" in Bonn und Berlin. Im Jahr 2000 publizierte er die erste Biographie über Angela Merkel. Von 2001 bis 2003 war er Leiter des Ressorts Politik und geschäftsführender Redakteur der "Welt am Sonntag". Stock war Professor und Fachleiter für Journalistik an der Gustav-Siewerth-Akademie und ist nun Dozent an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) für Journalistik.
Seit 2005 ist Stock geschäftsführender Gesellschafter einer Beratungsagentur für Öffentlichkeitsarbeit, die unter anderem den Video-Podcast der Bundeskanzlerin Angela Merkel initiiert und produziert hat. Der 51-Jährige ist Vorstandsmitglied des Christlichen Medienverbunds KEP. Stock ist verheiratet und hat fünf Kinder. (pro)
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