Christen in der Türkei haben am Freitag der vor sieben Jahren in Malatya ermordeten Christen gedacht. Politiker in Deutschland forderten derweil mehr Religionsfreiheit am Bosporus.
Von PRO
Foto: Angelika Kohlmeier/pro
Für mehr Religionsfreiheit in der Türkei: (v.l.) Volker Beck und Volker Kauder
Noch immer sind die Täter nicht verurteilt, obwohl seit dem Mord an den Missionaren Necati Aydin, Uğur Yüksel und Tilmann Geske sieben Jahre vergangenen sind. Am 18. April 2007 wurden die Christen und Mitarbeiter eines konfessionellen Verlages in Malatya brutal ermordet. Rund 250 Angehörige und Freunde gedachten der Toten laut einem Bericht des Nachrichtendienstes „Bonner Querschnitte“ am Freitag an deren Gräbern in der Türkei. Die Anwälte der Hinterbliebenen, Erdal Doğan und Hafize Çobanoğlu, erklärten vor Ort, den seit Jahren laufenden Mordprozess erfolgreich zu Ende führen zu wollen. Zuletzt mussten die Verdächtigen aufgrund einer Gesetzesänderung aus der Untersuchungshaft entlassen werden und stehen nun unter Hausarrest.
Kauder und Beck für Religionsfreiheit
In den vergangenen Tagen haben sich deutsche Politiker unterschiedlicher Fraktionen für mehr Religionsfreiheit in der Türkei ausgesprochen. So teilte der religionspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im Deutschen Bundestag, Volker Beck, mit: „Die Türkei hat sich zwar im Lausanner Vertrag zur Respektierung der Religionsfreiheit und zur Nichtdiskriminierung aufgrund der Religion verpflichtet. Sie wendet dies aber allenfalls auf die griechisch-orthodoxe, bulgarisch-orthodoxe, armenisch-orthodoxe Kirche und das Judentum an. Protestantische Kirchen und die römisch-katholische Kirche sind bislang davon nicht hinreichend umfasst.“ So müsse es Christen zum Beispiel möglich sein, ungehindert Kirchen zu bauen. Am kommenden Samstag wird Bundespräsident Joachim Gauck zu einem Staatsbesuch in die Türkei reisen. Wie der Spiegel berichtet, will er sich dort besonders für die Pressefreiheit einsetzen. Grund dafür sind wohl die Twitter- und Youtube-Sperren, die die türkische Regierung jüngst verhängte. Beck forderte anlässlich dieser Reise am Montag von Gauck, sich auch für mehr Religionsfreiheit im Land stark zu machen.
Der Unions-Fraktionsvorsitzende Volker Kauder sagte der Rheinischen Post: „So wie Muslime in Deutschland Moscheen errichten, müssen Christen in der Türkei ihre Kirchen bauen dürfen.“ In der Samstagsausgabe der Zeitung erklärte er weiter: „Die Türkei ist von der europäischen Wertegemeinschaft noch weit entfernt, solange sie sich weigert, Religionsfreiheit zu garantieren.“ (pro)
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