Spiegel: Zuspruch für Lebensschützer wächst

Die Anzahl der Ärzte, die Abtreibungen durchführen, ist rückläufig. Als einen der Gründe nennt das Wochenmagazin Der Spiegel eine wachsende Zustimmung in der deutschen Gesellschaft für das Anliegen von Lebensschützern.
Von PRO
Mit weißen Kreuzen, die an abgetriebene Kinder erinnern sollen, demonstrierten Christen am 22. September in Berlin für den Lebensschutz

Die Bewegung der Lebensschützer erhält in Deutschland immer größeren Zulauf, schreibt das Wochenmagazin Der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe. Ein Effekt davon sei, dass viele Ärzte in Deutschland keine Abtreibungen mehr durchführen würden.

Unter der Überschrift „Beten für Babys“ schildert der Artikel Abtreibungsgegner, die Stimmung gegen Beratungsstellen für Schwangere und gegen Gynäkologen, die Abtreibungen durchführen, machen. Der gesellschaftliche Wandel habe aber zur Folge, dass sich nicht nur „radikale Christen“ beim Kampf gegen Abtreibung beteiligten. Es gebe inzwischen auch Juristen- und Ärztevereine sowie die Aktion Lebensrecht für Alle (AlfA), die sich als Teil einer weltweiten „Pro Life“-Bewegung betrachten.

Unterstützung aus der „Mitte der Gesellschaft“

„Menschen aus der Mitte der Gesellschaft“ gehörten laut des Spiegel nun vermehrt zu den Unterstützern. Über Vereine wie die „Christdemokraten für das Leben“ hätten die Abtreibungsgegner „beste Beziehungen in die Unionsparteien hinein“. Die Lebensschutzbewegung wird demnach von Ärztevertretern als einer der Gründe beschrieben, weswegen seit dem Jahr 2003 die Anzahl von medizinischen Institutionen, die Abtreibungen vornehmen, um 40 Prozent eingebrochen sind.

Der Spiegel bezeichnet die ALfA-Vorsitzende Alexandra Linder als eine „Schlüsselfigur der Szene“, was die Lebensschutzbewegung betrifft. Sie habe eine 24-Stunden-Hotline eingerichtet, wo sich Schwangere beraten lassen können. Auch zu Wort kommt der Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin und Brandenburg, Markus Dröge, dem die Lebensschützer laut des Spiegel „zu radikal“ geworden seien. Die Problemstellungen in der ethischen Debatte würden beim „Marsch für das Leben“ etwa „moralisch extrem zugespitzt“ und „niemandem weiterhelfen“. Deswegen schicke er auch keine Grußworte mehr für den Marsch.

Der unter der Überschrift „Beten für Babys“ veröffentlichte Artikel aus der aktuellen Spiegel-Ausgabe steht auch bei Spiegel Online hinter der Paywall zur Verfügung. Dort trägt er die Überschrift „Wie Abtreibungsgegner Frauen einschüchtern“. Dass Artikel auf Webseiten teilweise neue Überschriften erhalten, ist journalistischer Alltag, um die Aufmerksamkeit der Leser im Internet zu gewinnen. Mit der neuen Überschrift des „Beten für Babys“-Artikels setzen die Spiegel-Redakteure aber nochmal einen anderen Rahmen und betonen ihre Kritik stärker, als dies im Heft der Fall ist.

Von: Michael Müller

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