Christen wählten vor allem Union

Vor allem Katholiken haben bei der Bundestagswahl auf die Union gesetzt. Das hat die Forschungsgruppe Wahlen ermittelt. Die AfD punktete in erster Linie bei nichtchristlichen Wählern.
Von Anna Lutz
Christen stimmten vor allem für die Union, die AfD war unter Nichtchristen beliebter

Laut einer Befragung der Forschungsgruppe Wahlen am vergangenen Sonntag haben 44 Prozent der Katholiken und 33 Prozent der Protestanten bei der Bundestagswahl für die Union gestimmt. Im Falle der Katholiken übertrifft dies den Durchschnitt der Bundesbürger. Diese hatten CDU und CSU mit 33 Prozent ihrer Stimmen zum Wahlsieger gemacht. Unter Menschen, die sich selbst weder als katholisch noch als evangelisch bezeichnen, führte die Union ebenfalls mit 24 Prozent der Stimmen.

Foto: Forschungsgruppe Wahlen/pro

Die SPD ist unter evangelischen Christen überdurchschnittlich beliebt. Hier gaben 24 Prozent an, für die Sozialdemokraten gestimmt zu haben. Unter den Katholiken waren es 18 Prozent und unter denjenigen ohne katholischen oder evangelischen Hintergrund 17 Prozent. Im Bundesdurchschnitt lag die SPD bei 20,5 Prozent.

AfD punktet vor allem bei Nichtchristen

Die AfD war besonders unter nichtchristlichen Wählern erfolgreich. 17 Prozent gaben an, sie gewählt zu haben, unter Protestanten waren es 11 Prozent, unter Katholiken 9 Prozent und im Bundesdurchschnitt 12,6. Die Linke ist für Christen offenbar ebenfalls weniger attraktiv als für Nichtchristen. Sie erhielt unter Katholiken nur 5 Prozent der Stimmen und unter Protestanten 7. 16 Prozent der Wähler ohne kirchliche Zugehörigkeit gaben an, für die Linke gestimmt zu haben. Insgesamt schnitt die Partei mit 9,2 Prozent ab.

Die Stimmanteile für FDP und Grüne entsprachen unter Katholiken und Protestanten ungefähr dem Bundesdurchschnitt mit 10,7 und 8,9 Prozent. Lediglich unter evangelischen Wählern erhielten die Grünen etwas mehr Stimmen, nähmlich zehn Prozent.

Die Erhebung der Wahlergebnisse aufgesplittet nach Konfessionen erfolgt über eine gesonderte schriftliche Umfrage am Wahltag. Die Teilnehmer geben dabei selbst an, ob sie katholisch, evangelisch, nichtkonfessionel oder einer anderen Glaubensgemeinschaft zugehörig sind. Tatsächliche Mitgliedschaften, etwa in einer der großen Volkskirchen, werden dabei nicht erfasst. (pro)

Von: al

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