Unionspolitiker fordern mehr Schutz für Christen in Asylheimen

Werte vermitteln und beim Sicherheitspersonal nachbessern: Am Donnerstag hat der Stephanuskreis der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit Vertretern von Kirchen und Hilfsorganisationen über die Situation von Christen in Asylunterkünften gesprochen – und Lösungsvorschläge zu deren Schutz gemacht.
Von PRO
CDU-Politiker Heribert Hirte setzt sich für verfolgte Christen ein und fordert besseren Schutz für Minderheiten unter den Flüchtlingen in Deutschland
In dieser Woche befasste sich der Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe des Deutschen Bundestags intensiv mit den Berichten über Gewalt gegen Christen in deutschen Erstaufnahmeeinrichtungen und Flüchtlingsunterkünften. Auch der sogenannte Stephanuskreis hielt am Donnerstag eine Unterredung mit Vertretern der Katholischen und Evangelischen Kirche sowie der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche zur Situation religiöser Minderheiten in Asylunterkünften. Die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Menschenrechte und humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach, stellte einige mögliche Lösungsansätze zur Debatte. Demnach sei eine generelle Trennung von Flüchtlingen nach Religionen in den Erstaufnahmelagern nur eine Notlösung. Stattdessen müsse die Vermittlung unserer Werte vom ersten Tag an in den Aufnahmeeinrichtungen beginnen. „Wer es da nicht lernt, ist auch später nur schwer integrierbar“, sagte sie. Die Toleranz Andersgläubigen gegenüber bezeichnete sie als eine der „Grundregeln unserer Gesellschaft“. Der Stephanuskreis kam in der Anhörung zu dem Ergebnis, dass die Lage der Christen in den Erstaufnahmeeinrichtungen unterschiedlich sei. So würden Konvertiten augenscheinlich besonders häufig von muslimischen Mitbewohnern angefeindet. Dagegen hätten kirchliche Träger solcher Einrichtungen aber offenbar signifikant weniger mit Gewalt und Mobbing gegen besonders schutzbedürftige Flüchtlingsgruppen wie religiöse und sexuelle Minderheiten, aber auch Frauen und Kindern zu kämpfen.

Hirte: Ausgewogenes Personal bei Sicherheitsdiensten nötig

Der Stephanuskreis ist ein überkonfessionelles Gesprächsforum der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, das für Toleranz und Religionsfreiheit eintritt und sich um die Situation verfolgter Christen in aller Welt kümmert. Der Vorsitzende, Heribert Hirte, hielt fest, dass Menschen in deutschen Erstaufnahmeeinrichtungen diskriminiert würden, weil sie zum christlichen Glauben wechseln wollen oder diesen bereits leben. „Radikale Islamisten dürfen sich nicht dadurch ermuntert fühlen, Christen anzugreifen, weil die deutschen Behörden wegschauen“, forderte er. Als Maßnahme gegen die Übergriffe schlug Hirte eine ausgewogenere Besetzung der Sicherheitsdienste, in denen sich Christen und Muslime ebenso wiederfinden müssten wie Frauen oder Vertreter ethnischer Minderheiten. Außerdem müsse darauf geachtet werden, dass nicht die Sicherheitsdienste das Hausrecht in den Unterkünften ausüben, sondern die Betreiber. Diese könnten wiederum gemeinsam mit den Bewohnern eine Hausordnung ausarbeiten und diese dann konsequent umsetzen. Darüber hinaus schlug er vor, Mitglieder ethnischer und religiöser Minderheiten in Unterkünften stärker als bisher in einzelnen Gruppen zusammenzufassen. Dann könnten sich diese Gruppen in der Gemeinschaft selbstbewusster behaupten. (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/kommentar/detailansicht/aktuell/wie-viele-einzelfaelle-braucht-es-noch-95126/
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/von-der-beschraenkten-freiheit-gefluechteter-christenmenschen-95115/
https://www.pro-medienmagazin.de/gesellschaft/detailansicht/aktuell/christen-in-fluechtlingsheimen-verpruegelt-94697/
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