Gender-Wahn: EU will „klischeefreie“ TV-Werbung

Szenen, in denen in Werbefilmen etwa eine Hausfrau am Herd gezeigt wird, sollen nach dem Willen des EU-Parlaments aus der Fernsehwerbung verschwinden. Mit großer Mehrheit forderten die Abgeordneten am Mittwoch in Brüssel "ethisch oder rechtlich verbindliche Regeln und Verhaltenskodizes" für Reklamesendungen. Doch die Forderung geht sogar noch weiter.
Von PRO

Den Bericht, über den das EU-Parlament in Brüssel am Mittwoch abstimmte, hatte die schwedische Grünen-Abgeordnete Eva-Britt Svensson eingebracht. Sie ist Vize-Vorsitzende des „Committee on Women’s Rights and Gender Equality“ („Komitee für Frauenrechte und Gender-Gleichheit“). Ihr sei es besonders wichtig, so die EU-Parlamentarierin, dass Fernsehwerbung bestimmten „ethischen Regeln und Verhaltenskodizes“ unterliegen solle. „Auf diese Weise könnten Werbespots, die diskriminierende oder entwürdigende Botschaften auf der Grundlage von Geschlechterstereotypen vermitteln oder zu Gewalt anstacheln, unterbunden werden“, heißt es in dem Bericht, dem das EU-Parlament mit großer Mehrheit zustimmte.

Bildungsprogramme für Geschlechtergleichstellung

Das Europäische Parlament forderte desweiteren die EU-Institutionen und Mitgliedstaaten auf, „Aufklärungsaktionen gegen sexistische Beleidigungen und entwürdigende Darstellungen von Frauen und Männern in der Werbung und im Marketing zu konzipieren“. Die Mitgliedstaaten müssten das Bild von Frauen und Männern in der Werbung und im Marketing untersuchen und darüber berichten.

Durch die Geschlechterstereotypisierung in der Werbung würden Frauen, Männer, Mädchen und Jungen „quasi in eine Zwangsjacke gesteckt“. Individuen würden auf vorher festgelegte und künstliche Rollen reduziert, die häufig für beide Geschlechter „entwürdigend, erniedrigend und entmündigend“ seien. Werbung verstärke diese „negativen Auswirkungen“, da die Botschaft ständig wiederholt und reproduziert werde.

Doch der Vorstoß beschränkt sich nicht alleine auf Fernsehwerbung und Anzeigen in Magazinen. Denn es sei insbesondere notwendig, so die Abgeordneten weiter, „Botschaften, die die menschliche Würde verletzen und Geschlechterstereotype vermitteln, aus Lehrbüchern, Spielzeug, Videos, Computerspielen und Internet zu beseitigen“. Schließlich werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, Bildungsinitiativen zu konzipieren und in die Wege zu leiten, die im „Geiste der Toleranz“ entwickelt wurden und die alle „Formen von Stereotypisierung, die die Beziehungen zwischen Männern und Frauen deutlich verschlechtern“, unterlassen, um „die Kultur der Geschlechtergleichstellung“ mit Hilfe von geeigneten Bildungsprogrammen zu fördern.

Grundlage: „Gender Mainstreaming“

Der EU-Beschluss basiert auf dem Konzept des „Gender Mainstreaming“, das offizielle Grundlage der Politik der Europäischen Union ist. „Gender“ wird vielfach mit dem „sozialen Geschlecht“ übersetzt, das die Idee zu Grunde legt, dass die Rolle von Männern und Frauen in Familie, Beruf und Gesellschaft nicht von Natur aus gegeben, sondern erlernt sei.  Die grundlegende Annahme, dass Geschlechterrollen ausschließlich sozial erlernt und geprägt seien, wird von zahlreichen Kritikern des „Gender Mainstreaming“ bestritten. Zudem werden von Vereinen praktizierte „Umerziehungsmaßnahmen“ massiv kritisiert, die Jungen weibliche Eigenschaften und Mädchen männliche Verhaltensmuster „antrainieren“ und „einreden“ wollen.

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