Politik und Glaube: Evangelische Allianz bei Beckstein und Huber

Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein ist am vergangenen Donnerstag mit Vertretern der Deutschen Evangelischen Allianz in der Staatskanzlei in München zu einem Gespräch über die aktuellen Herausforderungen in Politik und Gesellschaft zusammengetroffen. Zuvor fand eine Begegnung mit dem Bayerischen Finanzminister und CSU-Vorsitzenden Erwin Huber statt.
Von PRO

Unter den Teilnehmern des Gespräches mit dem bayerischen Ministerpräsidenten waren der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Jürgen Werth, deren Generalsekretär Hartmut Steeb, der Generalsekretär des Evangelischen Gnadauer Verbandes, Theo Schneider, der Vorsitzende der Evangelischen Allianz München, Siegfried Winkler, der Generalsekretär des CVJM Bayern, Hans-Martin Stäbler, der Leiter des Missionswerks „Wort des Lebens“ am Starnberger See, Andreas Wenzel sowie der Redaktionsleiter des Christlichen Medienverbundes KEP, Andreas Dippel.

Beckstein: „Werteorientierte Politik“

Bayerns Ministerpräsident Beckstein sprach sich deutlich für eine werteorientierte Politik aus, die Familien, Jugendliche und Kinder stärkt. Beckstein betonte, dass christliche Wertmaßstäbe gerade in der aktuellen Debatte um die Familienpolitik eine starke Rolle spielen sollten. „Wir benötigen in unserer Gesellschaft ein Klima der Kinder- und Familienfreundlichkeit. Wenn sich Eltern um die Erziehung ihrer Kinder kümmern, ist das ein unverzichtbarer Dienst an der ganzen Gesellschaft“, betonte Beckstein. Das Prinzip der Elternverantwortung müsse weiter gestärkt werden. Bayern sei führend im Ausbau von Betreuungsplätzen für Kleinkinder. „In der außerfamiliären Kinderbetreuung darf der Schwerpunkt nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität gelegt werden. Es ist wichtig, dass gerade Kleinkinder in guten Händen sind. Aus diesem Grund sollten sich auch die Kirchen in der außerfamiliären Kinderbetreuung engagieren“, forderte Beckstein.

Grundsätzlich hält der Bayerische Ministerpräsident „engagierte Landeskirchen mit engagierten Christen für einen Segen für ein Land“. Auswirkungen aus gelebtem Christsein zeigten sich in vielfältigen Bereichen einer Gesellschaft, etwa im ehrenamtlichen Engagement in Vereinen und sozialen Verbänden. In Schulen habe seine Partei die Aktion „Werte machen stark“ durchgeführt, um gerade Jugendliche auf den Sinn von Verantwortung, Respekt und Engagement hinzuweisen, so der evangelische Christ Beckstein, der stark vom CVJM geprägt wurde.

Huber: „Gelebte Ökumene wichtig“

Der Bayerische Finanzminister und Vorsitzende der CSU, Erwin Huber, betonte in dem Gespräch mit den Vertretern der Evangelischen Allianz, dass er eine „gelebte Ökumene“ auch in der Politik für wesentlich halte. „Wir heißen nicht umsonst CSU, das ‚C‘ in unserem Namen ist nicht nur Überlieferung oder Tradition, sondern wird auch heute in der Politik umgesetzt“, so Huber.

Nach einer jahrzehntelangen Trennung zwischen Katholiken und Protestanten insbesondere in Bayern sei er dankbar, dass heute eine Zeit der Annäherung und des guten Miteinanders möglich sei. „Wir wären als ‚C‘-Partei in Bayern nicht so stark, wenn evangelische und katholische Christen nicht so eng zusammenarbeiten würden“, so Huber. Der CSU-Vorsitzende begrüßte zudem das Engagement der Evangelischen Allianz gerade in Fragen des Lebensrechts und der Familienpolitik und sprach sich für eine engere Zusammenarbeit mit der Allianz aus.

Evangelische Allianz: Dank für werteorientierte Politik

Der Vorsitzende der Evangelischen Allianz, Jürgen Werth (Wetzlar), betonte in den Gesprächen, dass die Evangelische Allianz das Miteinander von Christen aus verschiedenen Denominationen fördere. „Das geschieht vor allem durch das gemeinsame Gebet und durch gemeinsame missionarische Aktivitäten, wobei Mission immer Evangelisation und Diakonie meint“, so Werth. Zur Diakonie zähle auch das politische Engagement.

Hartmut Steeb, Generalsekretär der Evangelischen Allianz, erläuterte den hohen Stellenwert, den auch politische Fragen in dem Verband einnehmen. „Wir setzen uns in der Familienpolitik gegen eine Aushöhlung der Familien ein, im Gegenteil, Christen sollten Familien stärken und Vätern und Müttern Mut machen, sich Zeit für die Erziehung zu nehmen“, so Steeb. Das Betreuungsgeld sei in diesem Zusammenhang ein erster Schritt, den die CSU angestoßen habe. Hartmut Steeb dankte Beckstein und Huber zudem dafür, dass beide eine klare Position gegen eine Ausweitung der embryonalen Stammzellenforschung bezogen haben.

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