Der kirchen- und religionspolitische Sprecher Franz Josef Jung und der Vorsitzende des Stephanuskreises Heribert Hirte teilten mit: „Das Osterfest bietet einen besonderen Rahmen, um ein Zeichen der Solidarität mit bedrängten und verfolgten Christen zu setzten. Wir dürfen nicht vergessen, dass Millionen Menschen ihren Glauben nicht offen leben können und damit eine der zentralen Botschaften des Christentums – die Auferstehung – nicht mit uns feiern dürfen.“
Im Koalitionsvertrag betont die Fraktion ausdrücklich den Schutz vor Gewalt und die freie Glaubensausübung religiöser Minderheiten. Die Aufmerksamkeit gilt besonders der zahlenmäßig größten Gruppe, den Christen. Innerhalb der CDU/CSU tritt der Stephanuskreis für Toleranz und Religionsfreiheit ein und kümmert sich um die Situation verfolgter Christen in aller Welt.
Bei ihrem Anliegen beziehen sich die Politiker auf Schicksale verfolgter Christen, die in der vergangenen Wochen bekannt wurden: zuletzt ging am 7. April 2014 die Nachricht des in Syrien ermordeten Jesuitenpater Frans van der Lugt durch die Medien. Der von bewaffneten Rebellen hingerichtete Pater hatte sich um eine Vermittlung zwischen Rebellen und der syrischen Regierung bemüht. Am 27. März diesen Jahres ist zudem der Christ Sawan Masih wegen Blasphemie in Pakistan zum Tode verurteilt worden. Aber auch die Entführung zweier orthodoxer Bischöfe aus Syrien vor einem Jahr ist ein weiteres Beispiel der Christenverfolgung weltweit. Bis heute gibt es kein Lebenszeichen von dem syrisch-orthodoxen Erzbischof Gregorios Yohanna Ibrahim und seinem griechisch- orthodoxen Amtsbruder Bulos Jasidschi.
Nach Schätzungen der Hilfsorganisation Open Doors werden rund 100 Millionen Christen weltweit verfolgt, benachteiligt und bedrängt. An der Spitze der Länder mit der schlimmsten Christenverfolgung stehen Nordkorea, Somalia und Syrien. Zudem sind besonders Länder des Nahen Ostens betroffen. Länder wie der Irak, Afghanistan, Saudi-Arabien, Pakistan und der Iran sind in der Top 10 vertreten. (pro)