Polit-Promis feiern Kirchentags-Auftakt

Ganze 118.000 Besucher sind an diesem Wochenende nach Dresden gereist, um den 33. Evangelischen Kirchentag mitzuerleben. Am Eröffnungsabend sprach nicht nur Bundespräsident Christian Wulff (CDU) zu ihnen. Auch Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) und Kirchentagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) begrüßten die Gäste aus nah und fern – und ein paar pikante Details offenbarte der Abend zudem.

Von PRO

Das Programm der größten protestantischen Veranstaltung ist wie immer kaum zu überblicken. Unter 2.350 verschiedenen Podiumsdiskussionen, Workshops, Bibelarbeiten, Konzerten oder Gottesdiensten soll jeder Gast etwas für seinen Geschmack finden. Eröffnet wurde der Kirchentag am Mittwoch von Bundespräsident Christian Wulff, der die beiden großen Kirchen in Deutschland am Mittwochabend zu mehr Ökumene aufrief. Die christliche Botschaft sei in Zukunft nur dann glaubwürdig, "wenn sie von allen Christen gemeinsam bezeugt, gemeinsam gelebt wird", sagte der Katholik.

Die Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Grünen, Renate Künast, erklärte den Kirchentag bei einem Empfang ihrer Fraktion zu ihrem "Herzensanliegen". Sie wird im Rahmen der Großveranstaltung die "erste Predigt ihres Lebens" halten, wie Parteikollegin Katrin Göring-Eckardt offenbarte. Künast hoffe, dass von den Besuchern des Kirchentags die Kraft ausgehen werde, "das Land zu verändern", sagte die Vorsitzende. Veranstaltungen zu den Themen Flüchtlingspolitik und Atomenergie sollen laut Künast dazu beitragen. Die Politikerin war im Vorfeld ihrer Teilnahme am Protestantentreffen in die Kritik geraten, weil sie Anfang Mai bei einer Veranstaltung des Humanistischen Verbandes aufgetreten war. Dort hatte sie jungen Menschen zur Jugendweihe gratuliert, einer Art atheistischen Alternative zur Konfirmation, die den Übergang vom Jugend- ins Erwachsenenalter kennzeichnen soll.

"Alles hat seine Zeit"

Verteidigungsminister de Maizière erklärte beim Empfang des Evangelischen Arbeitskreises der Union, der Kirchentag erfülle ihn mit einer "tiefen Fröhlichkeit". Pikant: Der Minister äußerte sich auch zum Tod dreier Bundeswehrsoldaten in Afghanistan. "Alles hat seine Zeit", erklärte er im biblischen Duktus und fuhr fort, in der Armee gelte der Grundsatz, nach der Beerdigung ziehe die Truppe singend weiter. Am Freitag soll die Trauerfeier für die drei Soldaten stattfinden.

Am Donnerstag trifft de Maizière auf Jugendliche, die ihn als Zeitzeugen befragen sollen. Staatsoberhaupt Wulff wird mit jungen Deutschen ausländischer Abstammung über Integration diskutieren. Ex-Bischöfin Margot Käßmann, der heimliche Star des Kirchentages, hält eine Bibelarbeit. Auch Bundestagspräsident Norbert Lammert kommt zum Glaubensfest. Er nimmt an einer Gala zum 50-jährigen Bestehen des christlich-jüdischen Dialogs teil. (pro/dpa)

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