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Plakatstreit: Muslime rufen nach UNO und OSZE

Mit ihrem Protest gegen die Plakatkampagne "Vermisst" des Bundesinnenministeriums haben sich muslimische Verbände aus Deutschland an die Vereinten Nationen (UNO) und an die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gewandt. Sie sehen Muslime einem "Generalverdacht" ausgesetzt.
Von PRO

Foto: Bundesministerium des Innern

In einem Schreiben der Verbände an UNO und OSZE heißt es: "Wir sind besorgt, dass durch diese Plakataktion Muslime in der Mehrheitsbevölkerung stigmatisiert, die Denunziation gestärkt und die Vorurteile gegenüber Muslimen verstärkt werden." Die Warnung vor Radikalisierung werde aber grundsätzlich als richtig angesehen. UNO und OSZE sollen, so der Wunsch der Verbände, bei der Bundesregierung gegen die Plakate intervenieren, berichtet "Tagesschau.de".

Nachdem die Motive für die Plakatkampagne Ende August vorgestellt worden waren, hatten vier der sechs beteiligten muslimischen Verbände die so genannte "Sicherheitspartnerschaft" mit dem Bundesinnenministerium aufgekündigt (pro berichtete). Das Ministerium hatte die Kritik  zurückgewiesen und erklärt, die Motive seien den Verbänden vor Veröffentlichung vorgelegt und von diesen "für gut befunden" worden.

Die Plakatkampagne wendet sich gegen eine islamistische Radikalisierung Jugendlicher und junger Erwachsener. Die Motive ähneln Vermisstenanzeigen. Der Text lautet zum Beispiel: "Das ist unser Sohn. Wir vermissen ihn, denn wir erkennen ihn nicht wieder. Wir haben Angst, ihn ganz zu verlieren an religiöse Fanatiker und Terrorgruppen." Damit soll für eine Beratungsstelle geworben werden, an die sich Menschen wenden können, wenn sie in ihrem Umfeld Anzeichen einer Radikalisierung feststellen.

Auch die Grünen und die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hatten die Aktion kritisiert, weil auf den Plakaten muslimisch aussehende Menschen "wie auf einem Steckbrief dargestellt" würden. (pro)

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