Weil niemand mehr die Bedeutung des Pfingstfestes kennt, kann der arbeitsfreie Montag auch abgeschafft werden. Dafür plädiert Welt-Redakteur Matthias Kamann. Stattdessen wünscht er sich einen für Christen geschützten Feiertag.
Von PRO
Foto: Fotolia/Zesłanie Ducha Świętego
An Pfingsten, so lehrt es die Bibel, fiel der Heilige Geist auf die Christen herab
Das lange Wochenende steht vor der Tür, viele freuen sich auf Städtetrips, Festivalbesuche oder etwa den Karneval der Kulturen in Berlin. Den religiösen Hintergrund des Pfingstfestes aber kennen nur wenige. Das kritisiert der Welt-Autor Matthias Kamann in der aktuellen Ausgabe der Tageszeitung und fordert: Der Pfingstmontag sollte nicht länger gesetzlicher Feiertag sein. Stattdessen solle er in einen geschützten Feiertag verwandelt werden, an dem etwa christliche Kinder nur auf Antrag schulfrei bekämen.
„Der religiöse Gehalt des Pfingstfestes ist den meisten gleichgültig“, schreibt Kamann. Die Nutzung des freien Tages für Ausflüge, „Wurstfeste oder ein Kumpeltreffen“ nennt er eine „Zweckentfremdung, eine instrumentalisierende Ausbeutung des Glaubens“. Dabei sei das Pfingstfest von „revolutionärer“ Bedeutung für die Kirche. Denn mit ihm verbinde sich der Aufruf zur Eigentätigkeit der Gläubigen. Der Heilige Geist, also Gott selbst, verbinde sich mit dem Menschen: „Wenn Gott aber das Menschliche wird, wenn er das Sprechen und Handeln der Christen geradezu ist, dann ist er ihnen aufgegeben, hängt von ihnen ab.“ Das sei freilich weniger anschaulich zu erklären wie die Weihnachts- oder Osterbotschaft.
Kamann folgert: „So müssen sich Christen zu Pfingsten sagen, dass es hier nur auf sie selbst ankommt. Daher sollten und könnten sie es akzeptieren, wenn Pfingsten zum Fest nur ihrer Aktivität wird.“ Ein geschützter Feiertag räume den Kirchen darüber hinaus das Recht ein, laute Feste in unmittelbarer Nähe am Pfingstmontag zu untersagen, „albernes Remmidemmi“, wie Kamann es nennt. (pro)
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