Pferde-Friedenstreck muss umkehren

Auf dem Weg nach Jerusalem musste der Pferde-Friedenstreck an der türkischen Grenze in die EU zurückkehren. Mit Kutschen, Pferden und prominenter Unterstützung sollte der Weg nach Israel führen, mit einer Friedensglocke aus Militärschrott im Gepäck.
Von Petra Kakyire
Am 80. Jahrestag des Weltkriegsendes ist in Berlin ein Friedenstreck gestartet

Der in Berlin gestartete Pferde-Friedenstreck auf dem Weg nach Israel ist nach knapp zwei Wochen am türkischen Grenzübergang Kapikule in die EU zurückgekehrt. Alle Pferde, alle Menschen und alle Fahrzeuge seien im Lauf des Dienstags wieder in Bulgarien angekommen, teilte der Organisator Pfarrer Helmut Kautz am Mittwoch mit. Es sei deutlich zu spüren gewesen, „dass die Türken uns raus haben wollten“.

Der Treck sei nun dort, wo er vor knapp zwei Wochen aufgebrochen sei. „Es war einer der verrücktesten Tage des Trecks, furchtbar heiß“, so Kautz: „Die Nerven liegen blank.“ Der Treck hatte am 28. August nach mehr als 2.700 Kilometern Fahrt die EU verlassen und das bulgarisch-türkische Grenzgebiet erreicht. Dort saßen die Friedensfahrer bis Dienstag am türkischen Grenzübergang Kapikule fest und warteten auf Genehmigungen zur Ein- und Weiterreise. Geplant war, die Türkei zu durchqueren. Nach der rund 1.600 Kilometer langen Strecke sollte die Tour dann in Syrien fortgesetzt werden.

Auftakt am Brandenburger Tor

Der Treck war am 80. Jahrestag des Weltkriegsendes am 8. Mai in Berlin gestartet und soll Weihnachten Jerusalem erreichen. Zum Auftakt am Brandenburger Tor hatten Vertreter aus Kirchen, Politik und Gesellschaft die Teilnehmer verabschiedet und dabei auch die Freilassung der von der Hamas verschleppten israelischen Geiseln gefordert. In Israel soll eine aus Militärschrott gegossene Friedensglocke an eine Schule übergeben werden, in der jüdische, muslimische und christliche Kinder gemeinsam unterrichtet werden.

Zum Start waren sechs Kutschen und rund 20 Pferde beteiligt, darunter Shetland-Ponys und Freiberger Pferde. Unter den Mitfahrenden befand sich auch ein junger Palästinenser, der anonym bleiben wollte und auf Frieden zwischen Israel und den Palästinensern hoffte. Nach Brandenburg und Sachsen wurden bislang Tschechien, Österreich, die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien durchquert. Schirmherren sind Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) und Generalsuperintendent Kristóf Bálint von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

mit epd

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