Pfarrerin: Homosexualität in der Schule? Ja bitte!
Homosexualität in der Schule – das war am Dienstag Thema des dreiminütigen „Morgengedankens“ beim Radiosender SWR4. Es sei gut, wenn in Schulbüchern auch schwule und lesbische Eltern mit Kindern gezeigt würden, sagte die evangelische Pfarrerin Lucie Panzer – auch wenn sie wisse, dass Homosexualität in der Bibel als verwerflich gelte.
Von PRO
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Homosexualität begegne Kindern in ihrem Lebensumfeld. Deshalb sollte sie auch in der Schule thematisiert werden, meint Pfarrerin Lucie Panzer
„Schule sollte helfen, dass Menschen ohne Angst ins Leben gehen können“, sagte Panzer in der Kirchensendung. Auch die „Gabe der Sexualität“ sollten Kinder durch die Schule entdecken können und lernen, dass dies mehr als nur eine biologische Funktion sei. „Es geht um Beziehungen, um Liebe, um Partnerschaft, um die Frage, wie ich eigentlich leben will.“ Panzer fände es gut, wenn die Lebenswirklichkeit, die Kinder wie ihre Enkel in ihrem Umfeld erfahren, auch in der Schule thematisiert würde. Dazu gehörten auch Patchworkfamilien, Alleinerziehende oder schwule und lesbische Paare mit Kindern. Schulbücher sollten nicht vermitteln, dass nur die Familie aus Vater, Mutter und Kind normal und richtig sei: „Damit Kinder, die mit ihrer Mutter allein leben, nicht den Eindruck kriegen, bei uns stimmt was nicht. Und damit Kinder, die neben einem schwulen Paar wohnen, den Männern freundlich und vorbehaltlos guten Tag sagen können und vielleicht am Samstag mit ihnen Fußball spielen. Auch wenn sie auf dem Schulhof gehört haben, dass ‚Du schwule Sau‘ ein schlimmes Schimpfwort ist.“
Als Christin wisse Panzer, dass gleichgeschlechtliche Liebe in der Bibel als verwerflich gelte. Allerdings seien homosexuelle Partnerschaften in biblischen Zeiten gar nicht denkbar gewesen. Homosexualität habe es nur als „fragwürdiges Vergnügen“ für Menschen gegeben, die verheiratet waren. „Das, in der Tat, erniedrigt Menschen und macht sie zu Objekten der Selbstbefriedigung.“ Heute sei anders, sagte die Pfarrerin. Deshalb sollten Kinder und Jugendliche nach Ansicht von Panzer in der Schule erfahren, dass Männer mit Männern und Frauen mit Frauen dauerhafte verbindliche Partnerschaften eingehen dürften.
Auf der Straße gegen den Bildungsplan
Unterdessen setzt sich auch die Kritik am Bildungsplan fort. Am kommenden Samstag soll es in Stuttgart eine Demonstration unter dem Motto „Gegen die Indoktrination unserer Kinder – Stoppt den Bildungsplan 2015“ geben. Die Initiatoren sind der Meinung, das Thema „sexuelle Vielfalt“ nehme im Bildungsplan 2015 zu viel Raum ein. Sie empfinden es als eine „Zwangsindoktrination“, wenn Kinder bereits in der Grundschule verschiedene sexuelle Lebensformen kennenlernen sollen. Dagegen fordern sie, dass sexuelle Aufklärung wieder Sache der Eltern werde. Eine Petition gegen den Bildungsplan fand bundesweit über 192.000 Unterstützer. Die Zeichnungsfrist endete am Montag. (pro)
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