Der britische Pfarrer Andrew White hat die Lage der Christen im Irak als „millionenmal schlimmer als unter Saddam Hussein“ bezeichnet. Die Amerikaner hätten das Land zu früh verlassen.
Von PRO
Foto: Mirjam Holmer
Für Andrew White ist der zu frühe Truppenabzug der USA für die Tragödie der Christen im Irak mitverantwortlich
Der als „Pfarrer von Bagdad“ bekannt gewordene anglikanische Geistliche erklärte auf einer Veranstaltung im US-Bundesstaat Washington, was derzeit im Irak passiere, könne die „schlimmste Christenverfolgung in der Geschichte“ sein. „Der Grund, warum wir diese Tragödie erleben ist, dass ihr gekommen und dann zu früh gegangen seid“, sagte er mit Blick auf die USA. „Wir waren noch nicht bereit für euren Abzug“, erklärte White und ermutigte die Zuhörer, für Politiker zu stimmen, die gegen den Truppenabzug gewesen seien.
US-Präsident Barack Obama war der Abzug der amerikanischen Truppen ein besonderes Anliegen im Wahlkampf 2012, während sämtliche republikanischen Präsidentschaftsbewerber dies ablehnten. Obamas Amtsvorgänger George W. Bush vereinbarte zwar mit der irakischen Regierung einen Abzug bis Ende 2011, warnte aber bereits 2007, im Notfall auch länger zu bleiben. Er schloss einen Abzug aus, bevor das US-Militär die Lage für den Irak als sicher einstufe. Andernfalls „würden wir Massenmorde von schrecklichem Ausmaß riskieren und es Terroristen ermöglichen, einen sicheren Hafen zu finden“, sagte Bush damals. Zögen die US-Truppen zu früh ab, bestehe die Möglichkeit, dass sie „zu einem späteren Zeitpunkt zurückkehren und einen noch gefährlicheren Feind antreffen würden“.
Gebet und Güter für die Verfolgten
„Das Schreckliche ist, dass die Amerikaner nun feststellen müssen, dass ihre Intervention, alles, was sie versucht haben, total verschwendet war“, sagte White im christlichen „Life Center“ der Stadt Tacoma. Die Gewalt gegen Christen im Irak sei „millionenmal schlimmer“ als zu Zeiten des Diktators Saddam Hussein. Benötigt würden Gebete, Geld und Hilfsgüter.
Vor der US-geführten Invasion im Irak 2003 lebten dort etwa 1,2 Millionen Christen. Menschenrechtsgruppen schätzen, dass es mittlerweile nur noch halb so viele sind – zahlreiche Christen sind mittlerweile ins Ausland geflohen.
White lebte seit 1998 in Bagdad und blieb auch während des Irak-Krieges ab 2003 im Land. Mittlerweile hält er sich im Ausland auf, wegen der andauernden Gefahr hat ihm seine Kirche verboten, in den Irak zurückzukehren. (pro)
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