Posse in den Niederlanden: Ein Pfarrer predigt von der Kanzel, dass es Gott nicht gebe. Weil die Mitglieder seiner Kirche das nicht verstehen können, beschweren sie sich. Doch von den Kirchenoberen erhalten sie zur Antwort: "Wir müssen das ertragen können."
Von PRO
9. Februar 2010
Foto: Youtube/TV Walcheren
Die "Frankfurter Rundschau" befasst sich in ihrer aktuellen Ausgabe mit dem Fall des "gottlosen Pfarrers" Klaas Hendrikse. Er verkündet von der Kanzel seiner Kirche in der niederländischen Stadt Zierikzee, dass es keinen Gott gibt. "Geloven in een God die niet bestaat" – "Glauben an einen Gott, den es nicht gibt": Unter diesem Titel hat er gar ein Buch geschrieben, in dem er seine Ansichten darlegt. Das Werk erschien bereits Ende 2007.
Dass die Mitglieder seiner Gemeinde seine Predigten nicht nachvollziehen können, ist verständlich. Sie beschweren sich bei der Protestantischen Kirche der Niederlanden (PKN), dem Arbeitgeber von Pfarrer Hendrikse. Nach wochenlanger Debatte, berichtet die "Frankfurter Rundschau", habe die Kirchenleitung ihr Urteil gefällt: Er darf weiterhin Pfarrer bleiben und von der Kanzel verkünden, dass es keinen Gott gibt. Aus der Kirche wird Hendrikse nicht ausgeschlossen.
"Wir müssen ertragen können, dass ein Pfarrer sagt, Gott bestehe nicht, das ist Teil der theologischen Debatte"", heißt es von Seiten der PKN.
Doch selbst Klaas Hendrikse kann das Urteil nicht nachvollziehen – und ist ebenso verwundert über die Meinung seiner Kirche wie die Gemeinde über die seinige. "Natürlich greife ich mit meiner Meinung und mit meinem Buch die Fundamente der Kirche an und stelle sie in Frage. Wenn ich trotzdem in der Kirche bleiben darf und meine Ansichten toleriert werden, dann taugen die Fundamente dieser Kirche nicht."
Die Posse in der niederländischen Kirche geht laut "Rundschau" demnächst in eine neue Runde. Auf einer Synode will sich die Kirche mit der Frage befassen, die Pfarrer Hendrikse verneint: Gibt es einen Gott?
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