Erst wenige Tage ist es her, seit Bundespräsident Joachim Gauck den Einsatz militärischer Mittel in internationalen Konflikten gerechtfertigt hat. Nun werfen ihm ostdeutsche Pfarrer vor, er verrate die Ideale der DDR-Friedensbewegung.
Bundespräsident Gauck bekommt derzeit Feuer von der eigenen Zunft: Zwei Ost-Berliner Pfarrer wenden sich gegen das Staatsoberhaupt
Es war ein Interview mit dem Deutschlandfunk vor etwas über einer Woche, dass landesweit für Aufmerksamkeit sorgte. Deutschland solle die Beteiligung an Militäreinsätzen nicht automatisch ausschließen, sagte Gauck da. Der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Todenhöfer reagierte mit einer Fotomontage, die Gauck anstelle des Al-Qaida-Chefs Ayman al Zawahiri zum heiligen Krieg aufrufen ließ – und erntete dafür harsche Kritik. In seriöserer Form wenden sich nun Pfarrer aus Ostdeutschland gegen den Bundespräsidenten.
Wie die Bild-Zeitung am Montag berichtet, sammeln die beiden Ost-Berliner Geistlichen Klaus Galley und Siegfried Menthel Unterschriften für einen Protestbrief. Darin werfen sie ihrem ehemaligen Kollegen vor, die Ideale der DDR-Friedensbewegung zu verraten. Die beiden Pfarrer beziehen sich dabei unter anderem auf eine Rede Gaucks im Rahmen der Münchner Sicherheitskonferenz. Schon damals im Januar hatte Gauck erklärt, Deutschland müsse bereit dazu sein, mehr für seine Sicherheit zu tun. Wenn es um Militäreinsätze gehe, dürfe die Bundesrepublik weder aus Prinzip nein noch reflexhaft ja sagen.
Galley und Menthel erklären im Gegensatz dazu in ihrem Brief, militärische Mittel seien wenig geeignet, bestehende Konflikte zu lösen. Das zeige unter anderem der Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan: „Dessen vielen sinnlosen Opfern sind wir es schuldig, nicht die militärischen Kapazitäten unseres Landes zu verstärken, sondern den Zivilen Friedensdienst zum deutschen Exportschlager zu machen.“ (pro)
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