Gegen das Verbot gewalthaltiger Computerspiele und die Ächtung sogenannter „Killerspieler“ wendet sich die Online-Petition von Peter Schleußer. Sie wurde am 7. Juli im Internet veröffentlicht und hat schon jetzt 50.000 Unterstützer. Das meldet die „Deutsche Presseagentur“ (dpa). Nun muss sich der Petitionsausschuss des Bundestages öffentlich mit der Problematik befassen. Ein beachtlicher Erfolg für den Antragssteller: Um die 50.000 Unterschriften zu sammeln, hätte er eigentlich bis zum 19. August Zeit gehabt. Wie der IT-Nachrichtendienst „Golem.de“ berichtet, wird sich die Politik dennoch voraussichtlich nicht vor 2010 mit der Thematik befassen.
Der Antragssteller fordert, den „diskriminierenden“ Begriff „Killerspiel“ nicht mehr zu verwenden. Zudem wehrt er sich gegen „(vor-)schnelle Verbotsforderungen“ und ein „prinzipielles Herstellungs- und Vertriebsverbot von Filmen und Computerspielen für Erwachsene“. Die Innenministerkonferenz der Länder hatte ein Verbot am 5. Juni beschlossen.
Laut Petition soll aber auch „das Vertrauen der Öffentlichkeit in die bestehenden staatlichen Jugendschutzmechanismen“ gestärkt und der „Vollzug bestehender Gesetze“ verbessert werden. Es sei „zu gewährleisten, dass Kindern und Jugendlichen nur Computer- und Videospiele entsprechend der USK-Jugendfreigabe zugänglich gemacht werden“. Eltern und Pädagogen sollen die Förderung der Medienkompetenz bei Kindern unterstützen, und die Computer- und Videospiele-Branche in Deutschland soll künftig gefördert werden.
Am heutigen Mittwoch hat die Petition bereits über 56.000 Mitzeichner. Sie ist auf der Internetseite des Bundestages abrufbar. (PRO)