Der katholisch getaufte Scholl-Latour studierte in Mainz und Paris Politikwissenschaft, aber auch Arabistik und Islamkunde in Beirut. 1948 absolvierte der Deutsch-Franzose zudem ein Volontariat bei der Saarbrücker Zeitung und arbeitete anschließend als Reisejournalist. Scholl-Latour wurde Afrika-Korrespondent der ARD, leitete das Studio des Senders in Paris und später auch die Pariser Dependance des ZDF. Der Buchautor berichtete aus Vietnam, dort wurden er und sein Team eine Woche lang vom Vietcong gefangen gehalten. Er begleitete die Revolution im Iran und stand in Kontakt zum Revolutionsführer Ayatollah Chomeini. 1983 wurde er Chefredakteur und Herausgeber des Magazins Stern, gab diese Tätigkeit aber ein Jahr später wieder auf, um sich eigenen Projekten zu widmen. Der Publizist erhielt über die Jahre zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem die Goldene Kamera, den Bambi, den Deutschen Filmpreis und den Henri-Nannen-Preis für sein Lebenswerk.