Peter Hahne kritisiert Politik-Berichterstattung

B e r l i n (KEP) – "Die Haare von Frau Merkel sind den Leuten schnuppe. Sie wollen wissen, was sich nach dem 18. September in unserem Land ereignen wird. Sonst nichts." So kritisierte der Fernseh-Journalist Peter Hahne in einem Interview mit der Programmzeitschrift "tv Hören und Sehen" den Umgang der Medien mit politischen Themen.
Von PRO

Hahne beanstandete insbesondere die Oberflächlichkeit der Politik-Berichterstattung in den Medien. Noch immer errege die Frisur von Frau Merkel mehr Interesse als ihre Politik – damit müsse Schluss sein. "Journalisten und Politiker müssen sich endlich zusammensetzen und sagen: lasst uns aufhören mit diesem Schwachsinn, den wir hier aufziehen", fordert der Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios.

„Die Deutschen sehnen sich doch nach Menschen, denen sie vertrauen können. Wir brauchen Politiker, denen man, ohne zu zögern, einen Gebrauchtwagen abkaufen würde.“ So wie Horst Köhler, der mit seinem Satz: „Ich liebe dieses Land“ mehr bewirkt habe als die „ganze kurzatmige Reform-Politik der vergangenen Jahre“.

Befragt nach Hahnes Aussage „Den Deutschen fehlt es an Werten und Orientierung“ in seinem Buch „Schluss mit Lustig“, antwortete der Journalist: „Ein Fünftel der jungen Leute gilt heute als nicht ausbildungsfähig.“ Die Ursachen dafür lägen bei der deutschen Bildungspolitik, aber auch bei den Eltern: „Das ist das größte Verbrechen an Kindern: Wenn man ihnen keine Maßstäbe setzt, an denen sie sich abarbeiten können. Das finden die jungen Leute heute nur noch in der Generation ihrer Großeltern. Das ist übrigens auch ein Grund für die ungeheure Popularität des Papstes.“

Befragt nach seinen Werten und seinem Nationalstolz erwiderte Hahne: „Keine Klischees bitte! Die Zeiten sind vorbei, wo nur die Konservativen über Werte nachgedacht haben. Das tun heute sogar die Grünen.“

Auf die Frage, ob er sich als Fundamentalist sähe, konterte der Publizist: „Jedenfalls ändere ich meine Ansichten nicht mit jeder Meinungsumfrage. Eine solche Haltung wünsche ich mir auch von unseren Politikern.“

Das Interview mit Peter Hahne erscheint am 8. Juli in der 28. Ausgabe von „tv Hören und Sehen“.

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