Paten für Bibelverse gesucht

Bis 2029 soll die vollständige Neue Genfer Übersetzung (NGÜ) fertiggestellt sein. Um das Projekt umzusetzen, können Interessierte über eine eigens entwickelte Internet-Plattform Vers-Patenschaften übernehmen.
Von Johannes Blöcher-Weil
Bis 2029 soll die Neue Genfer Übersetzung vollständig übersetzt sein

Die Neue Genfer Übersetzung (NGÜ) versucht, die Botschaft der Bibel theologisch präzise und sprachlich leicht verständlich darzustellen. Bisher liegen das Neue Testament und Teile des Alten Testamentes vor. Bis 2029 soll das Projekt abgeschlossen sein.

Um das Projekt zu vollenden, fehlen noch mehr als 10.000 Verse aus dem Alten Testament. Dafür können Interessierte Vers-Patenschaften übernehmen. Projektleiter Uwe Bertelmann betont, dass die Übersetzungsarbeit höchsten wissenschaftlichen und sprachlichen Qualitätsansprüchen genüge. Das schränke die Zahl geeigneter Übersetzer ein und verlängere den Prozess.

Ausgewiesene Experten als Übersetzer

Um möglichst vielen Menschen den Zugang zur Neuen Genfer Übersetzung zu ermöglichen, gehe man diesen Schritt und vergrößere das Team. „Mit Heinrich von Siebenthal, Manfred Dreytza und Rolf Schäfer gewinnen wir drei ausgewiesene Experten für die Übersetzungsarbeit“, erklärt Ulrich Probst, Übersetzer im NGÜ-Team.

Finanziell unterstützt die 2024 von Daniel und Lori Weninger gegründete Peter-Schoeffer-Stiftung das Vorhaben. Die Stifter möchten, dass Menschen durch die NGÜ einen neuen Zugang zum Wort Gottes bekommen. Namensgeber der Stiftung ist der Drucker Peter Schoeffer, der 1526 die erste englische Bibel herausgegeben hat. 1527 folgte die erste deutsche Teilausgabe des Alten Testaments und 1529 die erste aus den Ursprachen übersetzte deutsche Vollbibel.

Foto: Peter-Schoeffer-Stiftung
Auf der Internetseite können sich Interessierte ihren Bibelvers aussuchen

Für die Vers-Patenschaften hat Probst eine eigene Internet-Plattform entwickelt. Dort können Interessierte ihren Vers auswählen und die Übersetzung mit 100 Euro unterstützen. Der Wert basiert auf den durchschnittlichen Kosten für Übersetzung, Lektorat, Korrektur und Qualitätssicherung eines Verses. Die Spende wird mit einem offiziellen Zertifikat bestätigt

Bestimmte Verse ermöglichen

„Wenn die NGÜ dann gedruckt ist, weiß man, dass man diesen bestimmten Vers ermöglicht hat – das ist etwas wirklich Bleibendes“, sagt Daniel Weninger. Seit 1984 wird an der Neuen Genfer Übersetzung gearbeitet. Partner dafür sind die Genfer Bibelgesellschaft, der Brunnen Verlag in Gießen sowie die Deutsche Bibelgesellschaft in Stuttgart.

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