Pardon, Gott hat Humor

Der katholische Journalist und ehemalige "Focus"-Chefredakteur Wolfram Weimer meldet sich als Verleger zurück – und zwar ausgerechnet mit Witzen über Religion. Seit Donnerstag bringt Weimer das Satiremagazin "Pardon" zurück an den Kiosk. In der ersten Ausgabe der wiederbelebten Zeitschrift offenbaren die Macher das "geheime Tagebuch von Gott".

Von PRO

Pünktlich zum 50. Geburtstag liegt "Pardon" nun wieder in den Zeitschriftenläden. 2007 war das Magazin zum letzten Mal erschienen. Schon zwischen 1982 und 2004 war kein neues Heft herausgekommen. Nun versucht sich Wolfram Weimer an einem Neustart der Kult-Zeitschrift. Wie der "Spiegel" berichtet, finanziert der Journalist die zunächst einmalige Herausgabe einer neuen Ausgabe selbst. Chefredakteure sind die Journalisten Daniel Häuser und Peter Böhling.

Titelgeschichte der neuen Ausgabe ist "Das geheime Tagebuch von Gott". Dies entpuppt sich als eine Sammlung von Promifotos mit vermeintlich göttlicher Kommentierung. Neben einem Bild des Comedians Mario Barth steht etwa: "Dieser Typ hat meine Schöpfung nun gar nicht verstanden. Merke: Rückrufaktion einleiten! Obwohl ich dann nicht mehr so gut vor der Glotze einschlafen kann." Neben den Bildern bekannter Persönlichkeiten findet sich auch die Abbildung eines Schrankes voller BHs. Dazu kommentiert ein fiktiver Gott: "Meine beste Erfindung, auch wenn Adam das anders sieht!" Die Zeichnung eines Schrankes wird von den Worten flankiert: "Hab mal den Kollegen Mohammed gezeichnet. Vorsichtshalber im Schrank – der Kerl wird immer schnell wütend."

Die Ausgabe wartet zudem mit zahlreichen Prominenten Gastautoren auf. "Spiegel"-Autor Matthias Matussek ist ebenso dabei wie Comedian Dieter Nuhr, Filmemacher Woody Allen und Buchautor Eckart von Hirschhausen. Die Ausgabe kostet fünf Euro. Im Interview mit der "Tageszeitung" (taz) erklärten die Chefredakteure Häuser und Böhling jüngst, was sie vom großen Konkurrenten "Titanic" unterscheidet: Sie strebten an, die Dinge feinsinnig und "mit einer spitzen Feder" anzugehen. "Wir glauben, dass das viel mehr Spaß macht und oft auch effektiver ist, als mit dem Holzhammer überall draufzuhauen, und danach ist alles Matsche. Die Qualität von etwas Satirischem liegt nicht darin, wie viele Anwälte losgehetzt werden", sagte Böhling. Gegenüber dem "Spiegel" erklärte Weimer, er hoffe auf mindestens 20.000 verkaufte Exemplare seines neuesten Magazins. In den Verkauf gehen zunächst 70.000 Hefte. (pro)

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