Im Namen Gottes darf niemand Gewalt ausüben. Das mahnte Papst Franziskus am Wochenende in Albanien an. Das Balkanland lobte er für das friedliche Miteinander der Religionen.
Religion darf nicht dafür missbraucht werden, um Gewalt zu legitimieren. Das war die Botschaft des Papstes bei seinem Besuch in Albanien
Wer andere Menschen im Namen Gottes tötet, begehe „ein schweres Sakrileg“, sagte Franziskus am Sonntag mit Blick auf den islamistischen Terror im Nahen Osten. Ebenso sei es „unmenschlich“, im Namen Gottes zu diskriminieren. Der Papst kritisierte, dass extremistische Gruppen das „echte religiöse Empfinden“ verfälschten und Unterschiede zwischen verschiedenen Bekenntnissen instrumentalisierten. Niemand könne sich hinter Gott verstecken, „während er Gewalttaten und Übergriffe plant und ausführt“. Wie die Deutsche Presse-Agentur meldete, forderte der Papst in einer Ansprache: „Niemand nehme die Religion zum Vorwand für seine Taten, die der Würde des Menschen und seinen Grundrechten entgegen stehen.“ Zu diesen Rechten gehörten das Recht auf Leben und auf Religionsfreiheit aller.
Albanien stellte der Papst als Vorbild für andere Länder hin. Das Balkanland beweise, dass „das friedliche und fruchtbare Zusammenleben“ von Menschen unterschiedlicher Religionen „konkret möglich und machbar ist“. Rund 17 Prozent der albanischen Bevölkerung sind Christen. Über die Hälfte der Albaner sind Muslime.
Thomas Schirrmacher, Botschafter für Menschenrechte der Weltweiten Evangelischen Allianz, schätzt die Lage der Religionsfreiheit in Albanien als „prinzipiell positiv“ ein, sagte er zu pro. Von staatlicher Seite seien „antireligiöse Töne“ wahrzunehmen, insbesondere wenn es um Verwaltunsgfragen mit den Religionsgemeinschaften gehe wie die Rückgabe von Klöstern an die Kirchen. Zwischen den Religionen gebe es aber gute Beziehungen. Wenn Muslime Christen würden oder Katholiken zum Islam konvertierten, gebe es keine großen Probleme: „Die Religionsführer gehen locker damit um“, sagte Schirrmacher. Sie hätten Religionsfreiheit „erstaunlich verinnerlicht“. Er begrüßte es, dass Papst Franziskus „mit deutlichen Worten jeder Art der Gewalt im Namen Gottes eine Absage erteilte“.
Wie es konkret um die Religionsfreiheit in Albanien steht, soll im nächsten Jahr das evangelikale Institut für Religionsfreiheit, dessen Direktor Schirrmacher ist, in einer Studie untersuchen. Das vereinbarte dieser mit dem albanischen Präsidenten, Bujar Nishani. Dazu wird eine unabhängige, nicht-staatliche Gruppe von Experten aus verschiedenen Ländern mit verschiedenen albanischen Religionsführern sprechen.
Schirrmacher traf sich während seines Besuchs in Albanien auch mit Vertretern der dortigen Evangelischen Allianz, mit den sieben katholischen Bischöfen des Landes, dem orthodoxen Erzbischof Anastasios Yannoulatos sowie muslimischen Geistlichen. Damit wolle er zeigen, „dass Evangelikale nicht abseits stehen, wenn Religionen miteinander dafür sorgen, dass Frieden und Freiheit ein Land bestimmen“. (pro)
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