Mit einer Botschaft der Hoffnung und Ermutigung für die europäischen Bürger sei Papst Franziskus nach Frankreich gekommen. Das betonte der Pontifex bei seiner Rede vor dem Europaparlament am Dienstagvormittag. Es war die erste Rede eines Papstes vor dem Gremium seit 1988. Vor 26 Jahren ging es Papst Johannes Paul II. vor allem um die Wiedervereinigung. Franziskus Thema waren nun Menschenwürde und Menschenrechte. Wie erwartet kritisierte das Oberhaupt der Katholiken die Flüchtlingspolitik Europas: „Es ist nicht hinnehmbar, dass das Mittelmeer zu einem Massenfriedhof wird“, sagte er. Migranten innerhalb der EU müssten außerdem faire Beschäftigungsbedingungen geboten werden.
Franziskus forderte einen wirksamen Schutz der Familie und der Umwelt. Der Mensch betrachte sich zu oft als „Herren“ statt als „Hüter der Natur“. Dies betreffe unter anderem den landwirtschaftlichen Sektor: „Es ist nicht tolerierbar, dass Millionen von Menschen den Hungertod sterben, während täglich Tonnen von Lebensmitteln auf den Müll geworfen werden.“