„Pallywood“: Wie Palästinenser die Weltpresse manipulieren

Ein YouTube-Film zeigt, wie ein Palästinenser seinen dreijährigen Sohn in Richtung israelischer Soldaten schubst, um ihn erschießen zu lassen. Das ist ein grausiges Beispiel für den Missbrauch von Kindern in politischer Propaganda. Eine Analyse von Ulrich W. Sahm
Von PRO
Ein kleiner palästinensischer Junge gibt einem israelischen Soldaten die Hand. Im Hintergrund schreit der Vater des Kleinen, er solle Steine auf den Soldaten werfen.
Ajub Suroor trägt seinen dreijährigen Sohn Muhammad auf der Schulter. Beide, der Mann und das Kind, schwenken große palästinensische Flaggen, während sie auf einem Feldweg auf eine Gruppe bewaffneter israelischer Grenzschutzsoldaten und einen Militärjeep zugehen. Der Vater stellt den Dreijährigen auf den ungepflasterten Weg. Er schubst ihn und ruft: „Geh, geh, geh.“ Er befiehlt dem Kind, die Soldaten mit Steinen zu bewerfen. Den Soldaten ruft er zu: „Schießt doch, wie ihr auch andere Kinder tötet.“ Ein britischer Journalist, Peter Cunliffe, ebenfalls vor Ort, schwenkt seine Kamera. Dutzende Palästinenser filmen die Szene mit dem Vater und seinem kleinen Sohn. Zwischen den Olivenbäumen steigt eine Tränengaswolke auf. Ein Soldat hatte die Granate offenbar versehentlich in Richtung seiner Kameraden abgeschossen. Cunliffe jubelt hörbar: „Die vergasen sich gegenseitig.“ Ein Mann mit Megafon ruft abwechselnd auf Hebräisch und Arabisch in Richtung der Soldaten: „Ihr befindet euch in palästinensischem Territorium. Es ist euch verboten, hier zu sein.“ Mit der Flagge in der Hand tapst der Kleine derweil munter weiter. Einer der Bewaffneten hält dem Buben die offene Hand entgegen. Der patscht vergnügt dem Soldaten in die ausgestreckte Rechte. Der Soldat lächelt und unterhält sich freundlich mit dem Kleinen. Das Kind ist aber nicht zu seinem Vergnügen dort. Der Vater ruft seinem Sohn wieder zu, Steine zu werfen. Der Dreijährige befolgt die Weisung: Er hebt einen Stein auf und wirft ihn einen halben Meter vor sich auf den Boden – wie Kinder es halt tun, spielend und ziellos. Der Junge kommt dabei vom Weg ab, erklimmt die herumliegenden Felsbrocken und wirft immer wieder Steinchen vor seine eigenen Füße.

Israelische Anfeuerung

Im Hintergrund ist derweil ein Sprechchor zu hören, in bestem akzentfreien Hebräisch, also offensichtlich linke, israelische „Friedensaktivisten“ aus behüteten Verhältnissen. Zu verstehen sind Wortfetzen wie „Olivenhaine“, „das hat nichts mit Sicherheit zu tun“, „Ihr verteidigt hier niemanden“, „Eure Befehlshaber schicken euch hierher, die Waffen auf Frauen und Kinder zu richten“, „lo lo le gader“ (nein, nein zum Zaun) oder „Man nimmt den Bauern das Land weg“. „Schämt ihr euch nicht, Kinder im Alter eurer Kinder zu bedrohen?“ Das Kind spielt derweil völlig ungeschützt auf dem heißen Geröll, noch nicht einmal ein Sonnenhütchen hat man ihm gegönnt, von Spielzeug ganz zu schweigen. Mutterseelenallein wirft es weiter mit Steinen. Die Fahne in seiner Hand flattert im Wind. Ein gespenstisches Symbol für den Kindesmissbrauch in Zeiten der Propaganda. Sowie er müde wird, setzt sich der kleine Kerl ruhig neben seinen neuen Freund, den Soldaten, auf einen Felsen. Das Filmchen von einem gewissen Hassan Dboos endet nach 1:29 Minuten mit dem Ruf der Friedensaktivisten: „Nazis, verschwindet“.

Armee kritisiert „Pallywood“

Diese Demonstrationen finden jeden Freitag nahe dem arabischen Dorf Ni‘lin (bei Modi‘in Ilit) statt. Der israelische Militärsprecher Peter Lerner griff den Film auf und veröffentlichte ihn auf Twitter unter dem Hashtag #Pallywood. Dazu schrieb er: „Der Vater des Jahres inszeniert seinen kleinen Sohn, befiehlt ihm, Steine zu werfen und fordert die Grenzschützer auf, zu schießen.“ Der deutschsprachige Militärsprecher Major Arje Scharuz Schalicar kommentiert den Film auf seiner Facebook-Seite: „Absolut abscheulich! Leider ist das gang und gäbe.“ Der Film wurde von mehreren israelischen Internetseiten aufgegriffen und verzeichnete schon über 100.000 Zugriffe. Der Online-Dienst „Algemeiner“ bat die bekanntesten Menschenrechts-Organisationen um eine Reaktion. „Amnesty International“ erklärte sich für „unfähig“, den Film zu kommentieren, und „Human Rights Watch“ reagierte nicht.

Netanjahu: Viele palästinensische Eltern ebenfalls entsetzt

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu merkte zu dem Film an: „Es ist schwer, einen Vierjährigen zum Hassen zu bringen. Stellen Sie sich ihr eigenes Kind in diesem Alter vor. Denken Sie an sein Lächeln. Stellen Sie sich ihr Lachen vor. Malen Sie sich die hemmungslose Freude und Unschuld vor, die nur ein Kind besitzt.“ Das Kind gehöre auf einen Spielplatz. Leider sei das Verbrechen dieses Vaters kein Einzelfall, ergänzte Netanjahu in einer englischen Videobotschaft. Er verwies auf die Sommerferienlager der Hamas, die „Kindern beibringen, den Tod höher zu schätzen als das Leben“. Palästinensische und israelischen Kinder hätten etwas Besseres verdient – in Frieden zu leben. Sie seien kein Kanonenfutter. „Sie sind das Wertvollste in der Welt.“ Weiter teilte der Regierungschef mit: „Ich bin sicher, dass viele palästinensische Eltern über dieses Video ebenso entsetzt sind wie ich. Und heute appelliere ich an jeden Vater und jede Mutter in der Welt. Ich bitte Sie, sich mir in dem Aufruf für ein Ende dieses Missbrauches von Kindern anzuschließen.“ Die palästinensische Führung müsse aufhören, Eltern zum Tod ihrer eigenen Kinder aufzurufen.

Propaganda mit Kindern seit Herbst 2000

Inzwischen beteiligt sich auch das offizielle palästinensische Fernsehen an diesem Propaganda-Festival. Sowie der Soldat seine Hand ausstreckt, friert das Bild ein. Der arabische Kommentator sagt: „Der Sohn, noch keine fünf Jahre alt, weiß, dass man Soldaten nicht die Hand schütteln darf. Ebenso ist es verboten, mit ihnen Frieden zu schließen.“ Nach ein paar Sekunden läuft der Film weiter – ohne die Begrüßung. Die war für die palästinensischen Zuschauer wegzensiert worden. So blieb nur der Eindruck eines fahnenschwenkenden Mannes und seines Kleinkindes. Das Bild eines Nationalismus, der bereit ist, das eigene Kind zu opfern. Derartige Szenen hat es immer wieder gegeben. Mehrmals ließ man die vorpubertäre blonde Ahed Tamimi filmen, wie sie Soldaten beschimpft und mit der Faust auf sie einschlägt. Die Weltpresse bezeichnete sie ironisch anerkennend als „Shirley Temper“. Tamimi, inzwischen eine ansehnliche junge Frau, wurde herumgereicht und mit Ehrungen überschüttet. Nicht nur Präsident Mahmud Abbas hat sie feierlich vorgestellt. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat die damals 13-Jährige zum Frühstück empfangen. Den ersten propagandistischen Missbrauch eines Kindes gab es am ersten Tag der „Zweiten Intifada“ im Herbst 2000. Vor laufender Kamera wurde der Junge Muhammad al-Dura erschossen. Der palästinensische Kameramann rief: „Der Junge ist tot“. Nach langen Prozessen in Frankreich gegen den Reporter Charles Enderlin und den Sender France 2 mussten die Journalisten noch weiteres Rohmaterial herausrücken. Darin ist zu sehen: Nach seinem „Tod“ hebt der Junge seine Hand vor die Augen, weil die Sonne ihn blendet. Der große Blutfleck stellt sich als rotes Taschentuch heraus. Damals prägte der Forscher Richard Landes den Begriff „Pallywood“ für inszenierte Propagandafilme der Palästinenser, an denen Kameramänner und ausländische Reporter allzu gerne mitwirken. Kindermordende Israelis sind in den Medien ein lukratives Geschäftsmodell. Das Schicksal der Kinder ist den Medien dabei vollkommen egal. (pro)
https://www.pro-medienmagazin.de/fernsehen/detailansicht/aktuell/schuldig-im-dienste-der-ausgewogenheit-96768/
https://www.pro-medienmagazin.de/paedagogik/detailansicht/aktuell/verzerrtes-israelbild-in-deutschen-schulbuechern-96406/
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