Jugendliche: Ein Leben ohne Handy nicht denkbar

Das Handy gehört für viele Kinder schon in frühen Jahren zum Alltag. Mehr als jedes zweite Kind zwischen sechs und sieben Jahren (54 Prozent) nutzt zumindest ab und zu ein Smartphone, vor fünf Jahren war es erst jedes fünfte (20 Prozent). Das geht aus der aktuellen Studie des Digitalverbands Bitkom hervor.
Von Jörn Schumacher
Drei von vier Kindern ab zehn Jahren haben bereits ein eigenes Smartphone, zeigt eine Bitkom-Studie

Ab zehn Jahren sei das Smartphone geradezu ein Muss, schreiben die Experten. Drei von vier Kindern (75 Prozent) haben in diesem Alter bereits ein eigenes Gerät. Vor einem Jahr waren es 67 Prozent. Für die repräsentative Umfrage hatte Bitkom 915 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren befragt.

Bitkom-Präsident Achim Berg sagte: „Smartphones und Tablets lassen sich aus der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegdenken.“ Er empfahl daher: „Sie sollten deshalb frühzeitig lernen, kompetent mit den Geräten umzugehen und sich sicher im Internet zu bewegen. Auf dem Weg in die digitale Welt müssen Eltern ihre Kinder sehr aufmerksam begleiten.“ Unter den Sechs- bis Siebenjährigen nutzen 78 Prozent zumindest gelegentlich Tablets, bei Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren sind es nur noch 53 Prozent.

Was die inhaltliche Nutzung der Geräte angeht, ergab die Studie, dass wichtiger noch als das Telefonieren bei Jugendlichen der Medienkonsum auf ihrem Smartphone ist. Von den zehn- bis 18-jährigen Smartphone-Nutzern gaben 88 Prozent an, darauf Musikstreaming-Dienste zu nutzen, 87 Prozent schauen Videos. Mehr als drei Viertel (78 Prozent) nutzen die Kamera für Fotos oder selbstgedrehte Videos, 61 Prozent nutzen auf ihrem Gerät die sozialen Netzwerke.

Entsprechend viele Jugendliche (56 Prozent) gaben entsprechend in der Befragung an, dass sie sich ein Leben ohne Handy nicht mehr vorstellen könnten. Allerdings gilt für zwei Drittel (65 Prozent) zu Hause in bestimmten Situationen Handyverbot. „Auch Kinder haben ein Recht auf digitale Teilhabe“, so Berg. „Eltern haben die Aufgabe, ihren Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Smartphone beizubringen. Dazu gehört auch, dass man sein Handy auch mal beiseitelegt.“

Jeder Zweite achtet auf die Informationen, die er über sich ins Netz stellt

Von den Sechs- bis Siebenjährigen nutzen bereits 40 Prozent zumindest gelegentlich das Internet. Ab zwölf Jahren sind dann fast alle (97 Prozent) online, teilte Bitkom mit. Die meisten der jungen Nutzer gaben an, Videos auf ihrem Smartphone zu schauen: Bei den Kindern ab sechs Jahren gaben dies 87 Prozent an, bei den Jugendlichen ab 16 Jahren 93 Prozent. In sozialen Netzwerken sind bei den Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren 75 Prozent aktiv.

Im Bereich Social Media und Messenger haben die Zehn- bis 18-Jährigen klare Favoriten: Für Kurznachrichten liegt WhatsApp in allen Altersklassen an der Spitze. Bei den Zehn- bis Elfjährigen ist die Video-App TikTok das populärste Netzwerk, ein Viertel (24 Prozent) dieser Altersgruppe nutzt die App bereits. Ab dem zwölften Lebensjahr dominiert die Foto- und Videoplattform Instagram (zwölf bis 13 Jahre: 44 Prozent, 14–15 Jahre: 70 Prozent, 16–18 Jahre: 73 Prozent). Das mit ähnlichen Funktionen ausgestattete Snapchat rangiert dahinter. Auf Facebook sind vor allem die älteren Jugendlichen aktiv: Zwei von vier (39 Prozent) der 16- bis 18-Jährigen geben dies an. Zwei Drittel der Internetnutzer zwischen zehn und 18 Jahren (67 Prozent) achten laut Umfrage darauf, welche Informationen sie über sich selbst ins Internet stellen. Und mehr als die Hälfte (58 Prozent) hat im Blick, welche Informationen über sie im Internet sichtbar sind.

Von: Jörn Schumacher

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