Luther kommt in die Schule

Vor dem Start ins neue Schuljahr veröffentlicht die Evangelische Kirche in Deutschland eine umfangreiche Materialsammlung für Schulen über die Reformation. Unterstützt wird das Projekt von der Kultusministerkonferenz.
Von Norbert Schäfer
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) bietet Schulen Unterrichtsmaterial über die Reformation und Martin Luther an

In Bremen, Niedersachsen und Sachsen enden in dieser Woche die Sommerferien. Gerade noch rechtzeitig vor dem Start ins neue Schuljahr hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag eine umfangreiche Materialsammlung für Schulen zur Reformation veröffentlicht. Mit der Internetseite schulprojekte-reformation.de bieten die Herausgeber, die EKD und das erziehungswissenschaftliche Comenius-Institut, Schulen Anregungen und Material zur Beschäftigung mit der Reformation im Unterricht an. Unterstützt wird die Initiative durch die Kultusministerkonferenz (KMK).

„Gedenk- und Jahrestage sowie der Besuch von Orten der Erinnerung bieten die besondere Chance, jungen Menschen die Bedeutung der Geschichte für ihr eigenes Leben und ihre eigene Zeit deutlich zu machen“, erklärte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und baden-württembergische Ministerin für Kultur, Jugend und Sport, Susanne Eisenmann (CDU), in einer gemeinsamen Pressemeldung von Kultusministerkonferenz und EKD.

Die Webseite stellt multimediales Lehr-Material für Schulprojekte zum 500. Reformationsjubiläum für unterschiedliche Schularten, von der Grundschule bis zur Obestufe, bereit. Ein digitales Luther-Spiel beispielsweise nimmt Schüler mit auf eine Zeitreise ins 16. Jahrhundert und erklärt die Grundanliegen der Reformation. Auch eine sechsteiligen Filmreihe mit dem Titel „Der Luther-Code“ vom Medieninstitut der Länder (FWU), ist auf der Internetseite zu finden. „Erinnern und Erinnerungskultur sind Teil historisch-politischer Bildung und somit Gegenstand auch des schulischen Lernens“, erklärte Eisenmann. Darum sei es wichtig, dass die Impulse der Reformation, die sich bis heute auf Gesellschaft, Kultur, Kirchen und Religion auswirkten, in den Schulen in besonderer Weise thematisiert würden. In diesem Jahr wirde der Reformationstag am 31. Oktober aus Anlass des Jubiläums bundesweit als arbeitsfreier Feiertag begangen.

Historischer Umgang mit Reformation

„Reformation ist ein historisches Geschehen des 16. Jahrhunderts, sie ist aber auch ein Prozess der ständigen Erneuerung von Glaube, Kirche und Gesellschaft“, erklärte der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Im Zusammenspiel mit anderen Kräften und Ideen habe die Reformation durch die Jahrhunderte in vielen Bereichen der Gesellschaft ihre Wirkungen entfaltet und eine Lerngeschichte angestoßen. Ein aufrichtiger Umgang mit der Reformation müsse aber immer kritisch und historisch aufgeklärt sein. „Echtes Verständnis der Geschichte zielt auf einen Bildungsprozess, der zwischen historischen Ereignissen des 16. Jahrhunderts und der gegenwärtigen Bedeutung dieser Geschichte für uns unterscheidet“, erklärte der Ratsvorsitzende. (pro)

Von: nob

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