Wichtigste Informationsquellen für Jugendliche: Schulunterricht und Familie

Im Wahljahr 2017 spielt Politik auch für die unter 18-Jährigen, die noch nicht wählen, eine große Rolle. Ein Drittel der Teenager informiert sich aktiv über politische Themen. Quelle Nummer eins überrascht vielleicht den ein oder anderen: der Schulunterricht.
Von PRO
Jugendliche in Diskussion: Ihre Informationen beziehen sie aus unterschiedlichen Quellen

Ein neuer Bundespräsident, neue Parlamente im Saarland, in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen, im Herbst die Bundestagswahl – Deutschland befindet sich mitten im Superwahljahr 2017. Doch auch für diejenigen, die noch nicht wählen dürfen, ist die Politik relevant. Ob im Gespräch mit Freunden und Familie oder im Schulunterricht: Ein Drittel der 14- bis 17-Jährigen informiert sich aktiv über politische Themen, zeigt eine aktuelle politische Jugendstudie von der Zeitschrift Bravo und dem Meinungsforschungsinstitut YouGov.

Die Jungen zwischen 14 und 17 Jahren sind stärker an Politik interessiert als Mädchen: Fast die Hälfte der befragten Jungen sagt, sie beschäftigen sich intensiv und regelmäßig mit Politik, das gilt nur für jedes fünfte Mädchen. Was das politische Engagement im Berufsleben angeht, gibt es ebenfalls Unterschiede: Jeder fünfte Junge kann sich einen Job als Politiker vorstellen, bei den Mädchen sind es nur fünf Prozent. Für über die Hälfte der Mädchen kommt ein Job in der Politik gar nicht in Frage.

Doch wo bekommen die Jugendlichen die Zahlen und Fakten her? Die am häufigsten benutzten Informationsquellen sind dabei der Schulunterricht (51 Prozent) und das Fernsehen (48 Prozent). In der Familie informieren sich 43 Prozent der Befragten. Jeder Dritte hat News-Apps installiert (36 Prozent), und bekommt seine Informationen über Soziale Netzwerke (33 Prozent). Das Radio schalten 31 Prozent an. Jeder Vierte liest über Politik auf den Internetseiten von Tageszeitungen (25 Prozent) und Printausgaben von Tageszeitungen (23 Prozent).

Gespräche über Politik mit Freunden und Familie

Was den Erhalt politischer Information via Social Media angeht, ist YouTube bei Jugendlichen die beliebteste Online-Plattform. Danach folgen Facebook und Instagram. Wenn es um Newsseiten und Apps geht, nutzen Teenager vor allem Spiegel Online, tagesschau.de, Focus Online, Süddeutsche Online und Die Welt.

Im Privaten spricht rund die Hälfte der Befragten mit Freunden und Familie über Politik. Bei über der Hälfte der Jugendlichen vermittelt das Elternhaus, dass es wichtig ist, wählen zu gehen. Mit der Wahl ihrer Eltern ist eine Vielzahl einverstanden, nur jeder Fünfte nicht.

Schule und familiäres Umfeld immer noch die zentralen Kontaktpunkte

„Für Jugendliche bleiben Schule und das familiäre Umfeld trotz aller medialer Angebote immer noch die zentralen Kontaktpunkte um die Wichtigkeit politischer Themen zu vermitteln“, sagt Holger Geißler, Direktor der Forschungsabteilung von YouGov Deutschland. „Aus weiteren Studien wissen wir, dass sich mit zunehmendem Alter die Bedeutung der Kontaktpunkte verschiebt und Medien als politische Informationsinstanz an Bedeutung gewinnen.“

Die Umfrageergebnisse basieren auf der Erhebung „Politische Jugendstudie“, an der 522 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren teilgenommen haben. Die Befragung wurde am 14. und 15. Juni 2017 von Bravo und dem Marktforschungsinstitut YouGov durchgeführt. (pro)

Von: mab

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