Martin Luther als Brettspiel

Es gibt Luther als Playmobil-Figur, in Keks-Form, und ein neuer ICE der Deutschen Bahn wurde nach dem Reformator benannt. Erika und Martin Schlegel haben sich daran gemacht, ein Brettspiel zu entwickeln, das auf die Spuren des Reformators führt.
Von PRO
Gemeinsam die wichtigsten Orte der Reformation erkunden. Darum geht es bei "Martin Luther - Das Spiel"

Martin Luther hat mit seinen Thesen die Welt verändert. An allen Ecken und Enden kann man dem Reformator auf die Spur kommen. Der Kosmos-Verlag hat im Rahmen der Spielemesse in Essen ein Gesellschaftsspiel vorgestellt, in dem es um den Reformator geht. Die Spieler müssen die meisten Erfahrungspunkte sammeln, bis das Luther-Bild fertig gestellt ist.
Zwei bis vier Spieler starten auf dem Spielbrett in Luthers Geburtsstadt Eisleben. Der Startspieler erhält als Erkennungszeichen die Luther-Rose. Ziel ist es, mit Proviant-Karten die wichtigsten Luther-Orte zu bereisen und dort Erfahrungspunkte zu sammeln. Die Reisen sind dabei unterschiedlich beschwerlich, sichern einem aber auch Erfahrungspunkte. Hier kommt es auf die optimale Routenplanung an.

Helfen, das Luther-Bild zu vollenden

Bei seinen Reisen kann man am Ende des Spielzuges auch wieder an seinen Ausgangspunkt zurückkehren. Dies ist dann erstrebenswert, wenn sich Spieler eines der Porträtplättchen sichern möchten. Auch derjenige, der dabei hilft, das Luther-Bild zu vollenden, kann sich Punkte sichern. Am Ende des Spiels gibt es noch Boni dafür, in welchen Kombinationen die Spieler Porträtblättchen gesammelt haben. Dabei ist eine größere Bandbreite wertvoller.
Die Vorteilskarten mit besonderen Aufträgen bringen noch einmal einen anderen Aspekt in die Runde. Sie erhöhen den Reiz, bestimmte Orte anzusteuern oder bestimmte Proviantarten auszuspielen. Weitere Punkte gibt es für die meisten Luther-Porträts sowie für möglichst viele absolvierte Tagesreisen. Es gewinnt natürlich der Spieler mit den meisten Punkten.

80 Prozent der Einnahmen für den guten Zweck

Autoren des Spiels sind Erika und Martin Schlegel. Martin Schlegel tritt hin und wieder als Spieleautor in Erscheinung, seine Frau Erika, die in Hagen im Kirchenvorstand ist und zudem lange Jahre als Religionslehrerin unterrichtet hat, ist in den Testphasen aktiv. Dadurch, dass sich beide in ihrer Freizeit das Reisen auf die Fahnen geschrieben haben, ist die so genannte Dritte Welt ein Steckenpferd der beiden geworden. So spenden sie auch 80 Prozent ihrer Einnahmen aus diesem Spiel direkt der Kindernothilfe.
Für Vielspieler ist „Luther – Das Spiel“ sicher kein Höhepunkt, aber die einfachen Mechanismen erleichtern den Einstieg und machen es zu einem schönen Familienspiel mit schnell erklärten und einfachen Regeln. Auch die Spieldauer von 45 Minuten, die vielleicht beim ersten Regelstudium etwas überschritten werden kann, macht die Sache sehr angenehm. Es wird vermutlich nicht der große Verkaufsrenner in der Brettspiel-Branche, aber ein gelungener Ansatzpunkt ist es allemal, sich mit Martin Luther und seinem Wirken auseinanderzusetzen.
Auf den 34. Internationalen Spieletagen wurden übrigens noch weitere Spiele mit Bezug zur Reformation vorgestellt. „Martin Luther – das Quiz“ ist im Hutter Verlag erschienen und stellt Fragen zu Kirche, Kult und Konfessionen. Das Spiel „Mea culpa“ aus dem renommierten Zoch-Verlag spielt auch im Jahre 1517. Im Kampf gegen den Ablasshandel und das eigene Seelenheil geht es darum, als Erstes die Himmelspforte zu erreichen. (pro)Kern der Lehre Luthers: Grund zum Jubeln (pro)
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