Am kommenden Wochenende feiern Christen weltweit das Osterfest und gedenken damit nach christlicher Tradition der Auferstehung des Gottessohnes Jesus Christus von den Toten. Auch Menschen opfern sich. 12 Geschichten berichten über die Motive.
Von PRO
Foto: Norton Simon Museum of Art/Wikimedia (Public Domain)
Ausschnitt aus dem Gemälde „Auferstehung“ von Dieric Bouts (um 1455)
Das bevorstehende Osterfest nimmt die Wochenzeitung Die Zeit in ihrer aktuellen Ausgabe zum Anlass, um der Frage nachzugehen, warum sich Menschen für andere opfern und was sie davon haben. Unter der Überschrift „Wer heute ein Opfer bringt …“ berichtet die Zeitung in der Titelgeschichte und in zwölf Beiträgen in der Rubrik „Dossier + Geschichte“ von Menschen, die aus unterschiedlichen Motiven für andere alles gegeben, alles riskiert haben.
Verschiedene Redakteure gehen in den Artikeln der Frage nach, was diese Menschen veranlasste, sich selbst in Gefahr zu begeben oder auf Komfort zu verzichten. Etwa die Gefängnisleiterin, die sich freiwillig selbst gegen eine Geisel austauschen lässt und dann von dem gewalttätigen Sexualstraftäter vergewaltigt wird. Oder die Geschichte des niederländischen Jesuitenpaters Frans, der im syrischen Homs erschossen wurde, obwohl er sich um Arme und Schwache kümmerte, ohne Ansehen des Glaubens der Personen. Immer sind es altruistische Motive, die Menschen dazu bewegen, für einen anderen alles aufs Spiel zu setzen. Nur so lässt sich erklären, warum die gläubige Katholikin Luise Meier, verwitwete Mutter von vier Kindern, insgesamt 28 Juden vor der Ermordung durch die Nazis gerettet hat und dabei nur knapp einer Verurteilung durch den Volksgerichtshof entgangen ist. Ebenso die chinesische Anwältin Ni Yulan, die sich für Schwache einsetzte und deshalb von der Polizei des Regimes in Peking misshandelt wurde. So schwer, dass die 54 Jahre alte Frau seitdem an den Rollstuhl gefesselt ist. Oder der weiße Südafrikaner Denis Goldberg. Der Kommunist und Jude setzte sich gegen die Apartheid in seinem Land ein und musste deshalb für 22 Jahre ins Gefängnis. Die Autoren haben bewegende kleine Geschichten gesammelt, die einen Eindruck davon vermitteln, was Menschen für andere zu opfern bereit sind.
Liebe, Loyalität und Pflichtgefühl
Für Zeit-Redakteurin Sabine Rückert erscheint das Christentum „vielen deshalb sperrig, ja unangenehm, weil in seinem Mittelpunkt das Opfer steht. Einer stirbt, damit die anderen besser, innerlich befreit, weiterleben“. In einer Gesellschaft der Selbstdarsteller und Selbstoptimierer sei es nicht modern, „sich selbst für jemand anderen dranzugeben“, schreibt Rückert. Dennoch lebten die Gesellschaft, Familien, Freundschaften und Unternehmen davon, dass andere Opfer brächten. „Aber für den wahrhaft Überzeugten ist sein Opfer alternativlos“, schreibt sie. „Das innere Muss bei einem Opferbereiten entsteht, wenn die Liebe, die Loyalität, das Pflichtgefühl oder die Empörung größer sind als Scheu und Angst.“ Opfer und Neuanfang sind in den Augen der Autorin nicht voneinander trennbar. „Und das ist Ostern“, schreibt Rückert. (pro)
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