„Open Doors“ und CDU Hessen informieren über Christenverfolgung

Die hessische CDU hat mit einer Großveranstaltung auf das Thema Christenverfolgung aufmerksam gemacht. Der Geschäftsführer des überkonfessionellen Hilfswerks "Open Doors", Markus Rode, sprach dabei über die Situation der Christen in der islamischen Welt. Rund 300 interessierte Bürger und bekannte Politiker waren der Einladung nach Wiesbaden gefolgt.
Von PRO

"Gerade in Ländern, in denen Christen wegen ihres Glaubens verfolgt werden, wachsen die christlichen Gemeinden stark", sagte Rode in seinem Vortrag, in dem er die Arbeit des Hilfswerks "Open Doors" in verschiedenen Ländern vorstellte. In Bhutan beispielsweise, einem buddhistischen Land im Himalaya, sei ein christlicher Jugendkreis innerhalb weniger Jahre von 25 auf 1.000 Teilnehmer gewachsen. In mehrheitlich islamischen Staaten sei die Lage der christlichen Minderheit besonders schwierig, in Syrien und Ägypten habe sie sich mit den Revolutionen sogar verschlimmert. Rode zeigte kurze Filmausschnitte, in denen Christen aus Untergrundkirchen von ihrem Alltag berichten. Eine Frau aus Nigeria berichtet darin, wie ihr Ehemann von Islamisten erschossen wurde.

"Unser Hilfswerk ist nicht gegen die Muslime", betonte Rode in diesem Zusammenhang, "ein großer Teil der Muslime verfolgt keine Christen. Uns und auch den verfolgten Christen vor Ort liegen die Muslime am Herzen." In manchen Staaten sei es durch das politische und gesellschaftliche Klima schwierig für Muslime, sich mit ihren benachteiligten christlichen Nachbarn zu solidarisieren, weil sie dann selbst schwere Sanktionen zu fürchten hätten. "Es gibt aber zum Beispiel in Nigeria eine Minderheit von Islamisten, die die Scharia umsetzen wollen. Wenn alle Muslime auf der Welt so denken würden, hätten wir innerhalb von Tagen Millionen Tote."

Rode dankte der CDU Hessen dafür, "dass sie dieses Thema so hoch auf die Agenda gesetzt hat." Bei seinen nächsten Reisen zu verfolgten Christen werde er davon berichten. "Open Doors" habe eine gute Kooperation mit dem Menschenrechtsausschuss des Bundestags und mit Spitzenpolitikern, die sich zum Thema Christenverfolgung äußern. "Dafür bin ich sehr dankbar. Es ist wichtig, dass Politiker über dieses Thema sprechen, auch wenn sie damit nicht immer Applaus ernten." Rode spielte damit auf Bundeskanzlerin Angela Merkel an, die auf der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland Christen als die "am stärksten verfolgte Religionsgemeinschaft" bezeichnet hatte und dafür Kritik unter anderem von den Grünen einstecken musste.

Peter Beuth, Generalsekretär der CDU Hessen, zeigte sich "überwältigt" von der dicht gefüllten Halle: "Dieses Thema findet offensichtlich das Interesse vieler Bürger. Wir werden in Zukunft verstärkt darauf eingehen." Beuth berichtete, dass es mit dem "Stephanuskreis" auch in der Bundestagsfraktion von CDU und CSU ein großes Engagement für verfolgte Christen gebe. "Die Union hat dieses Thema schon vor der Bundestagswahl 2005 auf die Agenda gehoben", sagte er. Jeder der Anwesenden könne persönlich etwas für verfolgte Christen tun: "Schreiben Sie Leserbriefe und erzählen Sie Freunden davon, was Sie heute gehört haben", appellierte Beuth. Bekannte anwesende Politiker waren der Vorsitzende der CDU-Fraktion im hessischen Landtag, Christean Wagner sowie die Abgeordneten Tobias Utter und Hans-Jürgen Irmer. Auch der muslimische Abgeordnete Ismail Tipi war unter den Gästen.

Interesse aus Politik "ermutigendes Zeichen"

"Die Politik ist viel aufmerksamer und engagierter für die Situation verfolgter Christen geworden. Unsere breite Öffentlichkeitsarbeit beginnt, immer mehr Früchte für verfolgte Christen zu tragen", sagte "Open Doors"-Chef Rode gegenüber pro. Auch führende Medien wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", der "Focus", "Die Welt" und auch das "heute-journal" würden "Open Doors" heute als eine vertrauenswürdige Quelle beachten, das Hilfswerk werde immer wieder in Berichten zitiert. "Hinzu kommt, dass führende Politiker der Bundesregierung, allen voran Volker Kauder und Bundeskanzlerin Merkel, die dramatische Lage von 100 Millionen verfolgter Christen im Rahmen des Schutzes der Religionsfreiheit weit oben auf die politische Agenda gesetzt haben", so Rode. "Das ist ein ganz ermutigendes Zeichen und hilft verfolgten Christen, ohne dass dadurch andere verfolgte Gruppen vergessen werden."

Im Vorfeld der Veranstaltung in Wiesbaden hatte Peter Beuth die "Open Doors"-Zentrale in Kelkheim besucht. "Aus seiner persönlichen Betroffenheit heraus hat er sofort reagiert und eine Veranstaltung organisiert. Mir persönlich bedeutet es deshalb so viel, hierzu als Sprecher eingeladen zu sein, weil ich damit den vielen verfolgten Christen eine Stimme geben darf. Und ich weiß, wie sehr sie dadurch ermutigt werden in ihrem Glauben an Christus standhaft zu bleiben", erklärte Rode. (pro)

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