„Open Doors“ für Menschenrechtspreis nominiert

Das christliche Hilfswerk "Open Doors" ist für den Sacharow-Preis nominiert. Mit dieser Auszeichnung würdigt das EU-Parlament jährlich Persönlichkeiten und Organisationen, die sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzen. "Open Doors" erhofft sich nun mehr öffentliches Interesse für das Leid verfolgter Christen.
Von PRO

Am 15. Dezember soll der Sacharow-Preis im französischen Straßburg verliehen werden. Wie "Open Doors" mitteilte, kam der Vorschlag, die Organisation zu nominieren, von der EU-Fraktion "Europäische Konservative und Reformisten" (EKR). Ihr Vorsitzender Peter van Dalen teilte mit: "Open Doors ist gut informiert und unterstützt mit konkreter Hilfe. Die Arbeit ist daher von unschätzbarem Wert." Viele Menschen könnten ihren Glauben immer noch nicht in Freiheit ausüben. Dies sei ein ernsthafter Verstoß gegen grundlegende Menschenrechte.

Vor allem Ex-Muslime brauchen Hilfe

"Es ist eine Ehre, nominiert zu sein", sagte der Leiter der deutschen "Open Doors"-Sektion, Markus Rode, im Gespräch mit pro. Die Nominierung sei eine Chance, die Christen als größte verfolgte Glaubensgruppen in den Fokus des öffentlichen Interesses zu rücken. Der Preis gebühre aber letztendlich denjenigen Christen, die sich für Verfolgte einsetzten. "Open Doors ist nur die Brücke, um diese Hilfe zu gewährleisten", sagte er. Der Sacharow-Preis ist mit 50.000 Euro dotiert, Geld, das Rode am liebsten für Christen muslimischen Hintergrunds aufwenden würde. "Nach der Scharia ist die Abkehr vom Islam ein todeswürdiges Verbrechen. Muslime, die dennoch Christen werden, brauchen unsere besondere Zuwendung."

Nach Einschätzung von "Open Doors" werden derzeit rund 100 Millionen Menschen aufgrund ihres christlichen Glaubens verfolgt. Jedes Jahr veröffentlicht das Werk einen Weltverfolgungsindex. Die Rangliste von 50 Ländern zeigt an, wo Christen am stärksten verfolgt werden. Das überkonfessionelle Hilfswerk setzt sich seit über 50 Jahren in mehr als 50 Ländern für verfolgte Christen ein.

Zu den Sacharow-Preisträgern vergangener Jahre gehören der ehemalige Präsident Südafrikas, Nelson Mandela, die Vereinten Nationen und ihr damaliger Generalsekretär Kofi Annan sowie der chinesische Bürgerrechtler Hu Jia. Im vergangenen Jahr ging der Sacharow-Preis an die russische Menschenrechtsorganisation "Memorial". Der nach dem sowjetischen Dissidenten, Physiker und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow benannte Preis wird seit 1988 alljährlich vom Europäischen Parlament verliehen. Aus den insgesamt neun Nominierungen für den Sacharow-Preis 2010 treffen die Mitglieder des Außen- und Entwicklungsausschusses am 18. Oktober eine Vorauswahl von drei Finalisten. (pro)

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