Ökumene: „Über uns – ein Himmel für den Hessentag“
Es ist der erste ökumenische Auftritt der Kirchen in der Geschichte des "Hessentages": Am Freitag eröffneten der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Nikolaus Schneider und der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst im Wetzlarer Dom das älteste und größte Landesfest Deutschlands. Auch Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier beteiligte sich mit einem Grußwort an der Zeremonie. Dieter Falk begleitete den Gottesdienst musikalisch.
Von PRO
Foto: pro
"Dort, wo Menschen sind, gehört auch die Kirche hin. Kirche ist ein fester Bestandteil des Hessentags. (…) ‚Ein Himmel über uns‘ ist die Bitte, dass der Hessentag mit Gottes Segen gelingt." Mit diesem Wort begrüßte Bouffier am Freitag die rund 800 Gottesdienstbesucher im Wetzlarer Dom.
Zur Bedeutung dieses Ökumenischen Gottesdienstes sagte Schneider, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, gegenüber pro: "Es ist ein schönes Zeichen, dass wir gemeinsam auf den offenen Himmel hinweisen können, denn dort ist Christus, und Christus gehört keiner Konfession, sondern Christus begründet unser aller Existenz." "Über uns – ein Himmel für den Hessentag" ist das Motto der zehntägigen Landesveranstaltung vom 1. bis 10. Juni.
Tebartz-van Elst betonte gegenüber pro die Wichtigkeit, dass sich Christen auf dem Hessentag einbringen: "Wir haben eine Botschaft, die Menschen unserer Zeit trägt, dass der Himmel offen ist." Der Bischof war laut eigenen Angaben extra aus Mailand eingeflogen und hatte seinen Aufenthalt beim Weltfamilientag in Mailand unterbrochen: "Es war mir so wichtig, hier zu sein und auch zu zeigen: Wir wollen das Miteinander. Das ist unsere Initiative als Katholische Kirche gewesen." Bereits beim vergangenen Hessentag sei es der Wunsch der Katholischen Kirche gewesen, den Hessentag mit einem gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst beginnen zu können, sagte der Bischof. Letztlich hat es 2012 funktioniert: "Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland hat es dann versucht, möglich zu machen, weil Wetzlar zum südlichsten Sprengel der Rheinischen Landeskirche gehört."
Im Dialog der Religionen: "Respekt voreinander"
Scheider und Tebartz-van Elst legten während des Gottesdienstes jeweils den Predigttext Matthäus 3, 13-17, aus, welcher von Jesu Taufe handelt. Schneider bezeichnete den Text als "Basistext für die christliche Existenz". Zudem sei die Taufe das Band, "das uns ökumenisch im Tiefsten verbindet". Der 64-jährige Theologe ging auf die Rolle Jesu ein: "In Jesus von Nazareth ist Gott selbst gegenwärtig. In diesem einen Menschen öffnet sich der Himmel für alle Menschen. In diesem Menschen wird die Grenze von Himmel und Erde ein für alle mal durchbrochen". Zudem lasse die Taufe uns immer wieder erkennen, wir sind nicht allein. In diesem Zusammenhang führte Schneider Martin Luther als Beispiel an: "Wenn Luther depressiv war, schrieb er mit Kreide ‚Ich bin getauft‘ auf seinen Tisch."
Tebartz-van Elst sagte in seiner Auslegung: "Jesus lenkt unseren Blick dorthin, wo mehr zu sehen ist." Natürlich brauche es den nüchternen Blick für die Gegenwart, jedoch "wer glaubt, sieht mehr". Gläubige erhielten "Selbsterkenntnis aus Gotteserkenntnis und Selbstvertrauen aus Gottesvertrauen". Der Limburger Bischof ging zudem darauf ein, dass in Politik, Werte-Diskussionen und im Dialog der Religionen "Respekt voreinander" gezeigt werden solle.
Den musikalischen Rahmen setzte unter anderem Dieter Falk am Klavier. Er und sein Sohn Max brachten ungewohnte Töne in den Wetzlarer Dom, denn Max begleitete seinen Vater mit einer Djembé-Trommel. (pro)
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