Obama: „Wir sind ein Segen für die Nation“

Auch in diesem Jahr haben US-Kongressabgeordnete wieder zum „Nationalen Gebetsfrühstück“ eingeladen. Präsident Barack Obama betonte in seiner Rede, dass Glaube auch in der Öffentlichkeit stattfinden müsse. Gegenüber pro schildern Mitglieder der deutschen Delegation ihre Eindrücke.
Von PRO

„Ich wünsche mir, dass wir den Glauben nicht nur beim Gebetsfrühstück leben“, sagte Obama vor den 3.500 Gästen im Hotel Washington Hilton. „Das Gebetsfrühstück ist eine ganz wundervolle Veranstaltung. Nur, sobald wir die Räume verlassen, ist das Gehörte oft schon wieder vergessen.“ Er hoffe, dass diese Worte jede Stunde gelebt würden und Menschen sich gegenseitig in Demut begegneten.

Bereits zum fünften Mal hat Obama nun am Nationalen Gebetsfrühstück teilgenommen. In seiner diesjährigen Ansprache betonte er, dass Politik „eine ständige Erneuerung des Glaubens“ erfordere. „Glaube ist kein Besitz, Glaube ist ein Prozess. Als Christen legen wir unser Leben jeden Tag neu in die Hände Gottes.“

Gerade für politische Entscheidungen sei das Vertrauen auf Gott von enormer Bedeutung.  Gott schenke jedem täglich ausreichend Kraft für bevorstehende Aufgaben. Das jährliche Gebetsfrühstück sei eine Möglichkeit, sich nicht als Demokraten und Republikaner zu begegnen, „sondern als Brüder und Schwestern, als Kinder Gottes“. Er forderte seine Zuhörer auf: „Lasst uns beten, dass wir ein Segen für unsere Nation sind. Lasst uns nicht nur jetzt beten, sondern zu jeder Stunde.“

„Mehr von diesem Geist"

Mitglieder der deutschen Delegation bewerteten das diesjährige Gebetsfrühstück positiv: „Ohne Bedingungen auf Menschen zuzugehen, diese Vorgabe Jesu ist der Kern dieses eindrucksvollen Treffens. Damit ist das dann keine christliche Veranstaltung, sondern eine im Sinne Jesu“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Volkmar Klein gegenüber pro. „Ich finde diese Differenzierung wichtig, damit in diesem Geist auch Juden, Moslems und Hindus gerne und begeistert dabei sind. Die Welt braucht viel mehr von diesem Geist.“

Auch der Fraktionsvorsitzende der hessischen CDU, Christean Wagner, betonte, wie wichtig eine „große Völkerverständigung auf christlicher Grundlage“ sei. „Es ist beeindruckend, wie unverkrampft offen das Verhältnis zum Glauben in den USA bekannt wird.“ Der bayerische Staatsminister Joachim Herrmann (CSU) hat vor allem Obamas Rede als „sehr berührend und vor allem nachdenklicher als die Jahre zuvor“ empfunden. Der Präsident habe verdeutlicht, wie wichtig die Bibel für politische Führungspersonen sei.

Der Bundestagsabgeordnete Frank Heinrich (CDU/CSU) schilderte gegenüber pro eine Szene, die ihn besonders bewegt habe: „Kurz vor Ende, ausserhalb des eigentlichen Programms, bat der Sänger Andrea Bocelli, der gerade ein bewegendes Ave Maria gesungen hatte, um das Wort. Ein Traum sei in Erfüllung gegangen: dass Linke und Rechte sich auf der Ebene des Gebetes treffen können. Er will das mit nach Italien nehmen. Genau so habe ich den Geist der Veranstaltung wahrgenommen. Sie war durchdrungen von Gebet, quer durch die Gesellschaft: Schwarze und Weiße, Sport, repräsentiert durch eine Turn-Olympiasiegerin, Wissenschaft, Militär, humanitäre Organisationen, und natürlich Politik und Geschäftswelt, die aber nicht im Vordergrund standen. Dort war das Gebet und die Person Jesus.“

Auch von der Rede Obamas zeigte der Abgeordnete sich beeindruckt: „Er (Obama, Anm. der Redaktion) berichtete, dass er seinen zweiten Amtseid auf die Bibeln von Lincoln und Martin Luther King geschworen hat. Darüber kam er zu seinem eigenen Glaubensleben. Mich bewegt, wie natürlich er davon sprach. Im Vordergrund stand die tägliche Meditation anhand eines Bibeltextes, den er per Email von seinem Pastor bekommt. Die Bibel stand im Mittelpunkt, und er betont, dass Christen Brüder und Schwestern sind, als Kinder Gottes.“

Bundestagsmitglied Claudia Bögel (FDP) sagte: „Höhepunkt war das Frühstück mit Barack Obama. Seine Rede hat mich sehr bewegt und ich hoffe, dass viele seiner Impulse mit in unser tägliches Leben genommen werden. Denn auch mir sind christliche Werte in Beruf und Privatleben sehr wichtig. Dass über 3000 Menschen mit den unterschiedlichsten gesellschaftlichen und religiösen Hintergründen das von Dwight D. Eisenhower im Jahr 1953 ins Leben gerufene National Prayer Breakfast auch in diesem Jahr fortgeführt haben, hat mich sehr beeindruckt. Die Veranstaltung ist ein starkes Signal für mehr Menschlichkeit und Einheit in der Welt.“

Zahlreiche Teilnehmer aus Deutschland

Weitere Mitglieder der deutschen Delegation waren der Europa-Abgeordnete Michael Theurer (FDP), der Gründer der Hilfsorganisation humedica e.V., Wolfgang Groß, der  CDU-Bundestagsabgeordneten Steffen Bilger und der Theologe Thomas Schirrmacher. Ähnliche Gebetstreffen gibt es mittlerweile auch im Deutschen Bundestag und in verschiedenen Landtagen.

Bereits zum 61. Mal treffen sich rund 3.500 Politiker, Diplomaten und Würdenträger aus allen Teilen der Welt zum traditionellen Gebetsfrühstück in Washington. Seit dem Jahr 1953 findet die Veranstaltung jährlich unter Anwesenheit des jeweiligen Präsidenten im Hotel Washington Hilton statt. Die christliche Gruppierung „The Fellowship“ ist der Organisator des Gebetsfrühstücks. (pro)

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