Wer Islamkritiker pauschal als „islamophob“ bezeichnet, zeige damit, was er von Andersdenkenden hält: „Wer anderer Meinung ist, ist krank“, erklärte Nuhr am Montag in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Er habe ein Problem damit, wenn Linke versuchten, Andersdenkende nicht mit Argumenten, sondern mit Etikettierungen außer Gefecht zu setzen. „Dann ist man wahlweise islamophob, neoliberal, rechts oder sonst was. Dann ist es auch egal, ob das, was man gesagt hat, richtig ist oder nicht.“
Für Nuhr hat die islamistische Bewegung selbstverständlich etwas mit dem Islam zu tun, denn die Morde in Frankreich seien im Namen des Korans geschehen. Die Attentäter hätten sich auf den Koran berufen. Dieser stehe allen Muslimen als „Ideensteinbruch“ bereit: entweder als „Lobpreisung des Friedens“ oder als „Aufruf zur Niedermetzelung“. Für Nuhr hat die Gewalt insofern schon lange gesiegt, als dass Islamkritiker wie Salman Rushdie und der dänische Zeichner Kurt Weestergard nach ihrer Kritik lange im Regen stehen gelassen wurden. „Wahrscheinlich ist man in drei Wochen schon islamophob, wenn man die Freiheit für bedroht hält“, vermutete Nuhr.