Der Kabarettist Dieter Nuhr sieht Gemeinsamkeiten zwischen Islamismus und nationalsozialistischem Gedankengut. Nach den Anschlägen von Paris kritisierte er den zu häufig ausgesprochenen Vorwurf der „Islamophobie“.
Von PRO
12. Januar 2015
Foto: rbb/ Thomas Ernst
Der Kabarettist Dieter Nuhr hat Schwierigkeiten, Witze über den Islam zu machen
Wer Islamkritiker pauschal als „islamophob“ bezeichnet, zeige damit, was er von Andersdenkenden hält: „Wer anderer Meinung ist, ist krank“, erklärte Nuhr am Montag in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Er habe ein Problem damit, wenn Linke versuchten, Andersdenkende nicht mit Argumenten, sondern mit Etikettierungen außer Gefecht zu setzen. „Dann ist man wahlweise islamophob, neoliberal, rechts oder sonst was. Dann ist es auch egal, ob das, was man gesagt hat, richtig ist oder nicht.“
Für Nuhr hat die islamistische Bewegung selbstverständlich etwas mit dem Islam zu tun, denn die Morde in Frankreich seien im Namen des Korans geschehen. Die Attentäter hätten sich auf den Koran berufen. Dieser stehe allen Muslimen als „Ideensteinbruch“ bereit: entweder als „Lobpreisung des Friedens“ oder als „Aufruf zur Niedermetzelung“. Für Nuhr hat die Gewalt insofern schon lange gesiegt, als dass Islamkritiker wie Salman Rushdie und der dänische Zeichner Kurt Weestergard nach ihrer Kritik lange im Regen stehen gelassen wurden. „Wahrscheinlich ist man in drei Wochen schon islamophob, wenn man die Freiheit für bedroht hält“, vermutete Nuhr.
Pegida hat „viel kaputtgemacht“
Nach den Anschlägen in Paris würde sich Nuhr über ein Umdenken im Volk freuen, wenn die Menge dauerhaft „für Freiheit und Toleranz“ einträte. In Deutschland habe die Protestbewegung Pegida viele mögliche Ansätze „kaputtgemacht“, da dort auch Nazis und Kriminelle mitdemonstrierten. Gemeinsam mit Nazis für Meinungsfreiheit auf die Straße zu gehen, hält der Kabarettist für absurd.
Prinzipiell findet es Nuhr schwierig, Religionen zu kritisieren, weil sie behaupten, im Besitz einer unverhandelbaren Wahrheit zu sein. Natürlich dürften sich örtliche Geistliche über Gotteslästerung beschweren. Diese sprengten sich und andere aber deswegen nicht in die Luft. Nuhr meint: „Fakt ist: Man kann über alles Witze machen, über Nazis, den Papst, über Heilsideologien und Religionen, nur beim Islam hört es auf. Aber das muss doch jedem schon vor dem Anschlag klar gewesen sein.“
Wer im Fernsehen einen Witz über Mohammed mache, müsse damit rechnen, getötet zu werden. „Da ist die Freiheit schon lange den Bach runter.“ Im Oktober hatte es Ermittlungen gegen Nuhr wegen angeblicher Islam-Hetze gegeben. Diese waren aber eingestellt worden, weil es Nuhrs Programm an der „fremdenfeindlichen Gesinnung“ und an der Beschimpfung einer Religionsgemeinschaft fehle, urteilten die Richter. Der Muslim Erhat Toka hatte den Kabarettisten angezeigt, weil Nuhr in seinem Programm Bekenntnisse und Religionsgesellschaften beschimpft haben soll. (pro)
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