Jesus habe bedingungslos alle Kinder aufgenommen, sagte Löhrmann in der Bonner Kreuzkirche. Es sei ihm nicht wichtig gewesen, „ob sie schlau, krank, jüdisch oder Waisen“ waren. „Jesus sagt nicht: Lasst die Kinder mit Gymnasialempfehlung zu mir kommen. Oder: Lasst die Kinder ohne Migrationshintergrund zu mir kommen. Nein: Jesus wertet nicht“, erklärte sie in ihrer Predigt über die Segnung der Kinder.
Deutschland hingegen sei „Kinder-Sortier-Weltmeister“. Löhrmann forderte dazu auf, sich ein Beispiel an Jesu Einstellung zu nehmen und der Inklusion eine Chance zu geben. Inklusion bedeute „Wertschätzung, Anerkennung, Respekt überall in der Gesellschaft und nicht nur in abgegrenzten Teilen.“ Kinder seien die schwächsten Glieder der Gesellschaft. Sie aufzunehmen sei eine der zentralen christlichen Aufgaben.
„Schulen sind für die Kinder da, und zwar immer für die, die wir gerade haben, und nicht für die, die wir gerne hätten“, sagte die Schulministerin. Die Gesellschaft müsse als Ganzes in der Zukunft ankommen und nicht nur in ausgewählten Teilen.
Auch die Kirche müsse aktiv werden, wenn es um die Gleichberechtigung von Kindern unterschiedlichster Nationen und Qualifikationen ginge. Es reiche nicht, „sie nur kommen zu lassen.“ Kirche müsse aktiv auch zu den Kindern gehen, die muslimisch erzogen seien, in Bildungsarmut aufwüchsen oder in Flüchtlingslagern lebten. (pro)