Das Gesetz soll laut dem Magazin Vice demnächst verabschiedet werden: Influencer müssen dann in ihren Kanälen in den Sozialen Medien angeben, wenn sie ein Foto bearbeitet haben. Das Gesetz ist eine Änderung eines Gesetz aus dem Jahr 2009 zur Vermarktung und wurde mit einer großen Mehrheit von 72 Ja-Stimmen gegenüber 15 Nein-Stimmen am 2. Juni im norwegischen Parlament angenommen. Nun muss noch der König entscheiden, ob das Gesetz in Kraft tritt.
Das soll dazu führen, dass vor allem jüngere Menschen keine schlechten Gefühle gegenüber ihrem eigenen Körper bekommen. Wie der britische Nachrichtensender BBC berichtet, sagte die 26-jährige norwegische Influencerin Madeleine Pedersen, sie hoffe, dass sich junge Menschen dann weniger Sorgen um ihr eigenes Aussehen machen. „Es gibt so viele Menschen, die verunsichert sind, was ihren Körper oder ihr Gesicht angeht“, sagte Pedersen dem Radiosender „Radio 1 Newsbeat“. Sie selbst habe unter einem geringeren Selbstwertgefühl durch Instagram-Fotos gelitten, sagte sie und fügte hinzu: „Wir brauchen dieses Gesetz!“
Die Influencerin selbst bearbeite ihre eigenen Fotos nur insofern, als sie Licht und Farben anpasse. Sie benutze aber keine Filter, die ihr Gesicht hübscher mache. Pedersen hat auf Instagram rund 90.000 Follower.
Auf der Website der norwegischen Regierung heißt es, es solle in der Gesellschaft der Druck auf Menschen verringert werden, die „idealisierte Menschen in der Werbung“ ausübten. Das betreffe also auch Werbeanzeigen, bei denen menschliche Körper verändert wurden, sodass er dünner oder die Haut schöner aussieht. Das Gesetz betrifft jedes Foto-Posting im Internet, mit dem eine Monetarisierung verbunden ist, und betrifft vor allem Influencer, Schauspieler und Sänger.
Eine britische Studie aus dem Jahr 2020 bestätigte, dass die Mehrheit der Menschen unter 18 Jahren sehr durch Fotos in den Sozialen Medien in ihrem Selbstbild beeinflusst wird. „Nur 5 Prozent der unter 18-Jährigen in der Umfrage gaben an, das eigene Aussehen nicht durch eine Diät oder eine Schönheitsoperation ändern zu wollen.“