Nordelbischer Pastor gegen Gender-Mainstreaming

Ulrich Rüß, evangelisch-lutherischer Pastor im Hamburger Stadtteil Eppendorf, hat die nordelbische evangelische Kirche wegen eines Synodenbeschlusses zum Gender-Mainstreaming kritisiert: "Damit nimmt die Kirche Abschied vom christlichen Menschenbild."
Von PRO

Nach dem neuen Beschluss entscheide die Kirche „bei der Vergabe von Ämtern nicht mehr auf der Basis von Qualifikation und Begabung“, so der konservative Pastor in der Internetausgabe der „Welt am Sonntag“. „Stattdessen legt sie einfach von oben herab fest, dass die Aufgaben in der Kirche zwingend jeweils zur Hälfte von Frauen und Männern besetzt sein müssen.“

Dies verstoße gegen das christliche Menschenbild, welches Männern und Frauen bei gleichem Wert und gleicher Würde als verschieden betrachtet. „Gender-Mainstreaming ist eine Ideologie, die eindeutig im Widerspruch zum biblischen Zeugnis steht und damit eine große Gefahr für die Kirche darstellt“, sagte Rüß. Der 63-Jährige ist nicht nur Pastor im Hamburger Stadtteil Eppendorf, sondern auch Vorsitzender der „Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in der Nordelbischen Ev.-Lutherischen Kirche e.V.“.

Gender Mainstreaming zielt auf die Gleichstellung von Männern und Frauen. „Gender“ bezeichnet das soziale Geschlecht, das im Unterschied zum biologischen Geschlecht soziokulturell geprägt und damit veränderbar ist. „Mainstreaming“ (von engl. „Hauptstrom“) bedeutet in dem Fall, die Gleichstellung der Geschlechter zum zentralen Bestandteil bei allen Entscheidungen und Abläufen zu machen.

Rüß: „Die Kirche muss missionarischer werden“

Rüß kritisiert weitere Missstände in der Kirche. Beispielsweise befasse man sich „intensiv mit Strukturen und Finanzen“, aber „zu wenig mit Gott und den elementaren Inhalten des Glaubens.“ Die Kirche, so der Pastor, müsse „missionarischer werden und wieder überzeugt und freudig die Grundlagen des christlichen Glaubens vermitteln.“ Wer seinen Glauben kennt, wird seiner Ansicht nach auch in der Begegnung mit Muslimen sprachfähiger sein. Rüß findet: „Wir sind den Türken in unserer Stadt unseren Glauben schuldig geblieben.“

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